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Wirtschaft: Gerhard Schmid kann von Mobilcom nicht lassen Zunächst soll ein Weggefährte

zum Vorstand berufen werden

Hamburg (lip/HB). Gerhard Schmid verfolgt offenbar weiterhin seinen Plan, die Macht bei der Mobilcom AG wieder zu übernehmen. Der Firmengründer der Büdelsdorfer Gesellschaft will alles daransetzen, den FreenetVorstandschef und langjährigen Weggefährten, Eckhard Spoerr, noch vor der außerordentlichen Hauptversammlung am 27. Januar in den Vorstand des Telekommunikationsunternehmens zu berufen. Dies erfuhr das „Handelsblatt“ aus Aufsichtsratskreisen von Mobilcom. Ein Sprecher von Schmid erklärte zwar: „Herr Schmid ist nicht die Person, die der Vorstand und Aufsichtsrat in dieser Angelegenheit zu fragen hat". Dennoch will der einstige Selfmade-Millionär nach Informationen des „Handelsblatts“ in den nächsten Wochen seinen Einfluss auf den Aufsichtsrat verstärken, um Spoerr in den Vorstand von Mobilcom zu hieven. Gelingt ihm dies, soll der Freenet-Chef den derzeitigen Mobilcom-Vorstandschef Thorsten Grenz ersetzen. In einem weiteren Schritt soll Spoerr dann Schmid selbst einen Vorstandsposten bei Mobilcom verschaffen. Beide Manager wollten dann allein das Sagen in Büdelsdorf haben, hieß es aus Aufsichtsratskreisen. „Schmid hat keine Ambitionen auf einen Posten bei Mobilcom", sagte dagegen der Sprecher von Schmid.

Banken sind verärgert

Die Banken und Anteilseigner France Télécom hatten der milliardenschweren Entschuldung der Gesellschaft nur zugestimmt, wenn der Firmengründer keinen Einfluss mehr ausüben kann. Am Montag vor Weihnachten war Schmid mit einem ersten Vorstoß gescheitert. Der Aufsichtsrat von Mobilcom hatte sich gegen Spoerrs Ernennung entschieden und will nun einen Personalausschuss gründen. Er soll vier Kandidaten benennen, die für den Posten des Vertriebsvorstands in Frage kommen. Gleichzeitig bestätigte das Kontrollgremium den Vorstandsvorsitzenden Thorsten Grenz in seinem Amt.

Mit Besorgnis beobachten offenbar auch die Banken den Machtkampf bei Mobilcom. Sie sind nach Informationen aus Finanzkreisen vor allem darüber verärgert, dass der Ex-Thyssen-Manager Dieter Vogel bereits zum zweiten Mal nicht zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt wurde. Das Kontrollgremium hatte dem 61-jährigen Manager bereits auf seiner vergangenen Sitzung vor einigen Wochen die notwendige Mehrheit versagt. Vorstandsvorsitzender bleibt deshalb zunächst Klaus Ripken.

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