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Wirtschaft: Gerresheimer spezialisiert sich

DÜSSELDORF (kv/HB).Die Gerresheimer Glas AG, Düsseldorf, trennt sich von sechs Glashütten mit insgesamt 600 Mill.

DÜSSELDORF (kv/HB).Die Gerresheimer Glas AG, Düsseldorf, trennt sich von sechs Glashütten mit insgesamt 600 Mill.DM Umsatz und 1800 Mitarbeitern.Sie werden in ein Joint-venture eingebracht, dessen Partner die französische Danone S.A., Paris, ist.Danone steuert 13 Produktionsstätten mit etwa 1,9 Mrd.DM Umsatz bei.Das neue Unternehmen wird die gesamten Behälterglasaktivitäten von Danone aufnehmen.Bei Gerresheimer umfaßt die Ausgliederung Behälterglas für Getränke und Nahrungsmittel, also Standard-Glasflaschen für Bier, Limonaden, Wasser, Gemüse und Obst.Dagegen sind Behälterglas-Spezialitäten für pharmazeutische und kosmetische Produkte sowie Kleinglas nicht davon betroffen.

Entsprechend der Gewichtung der jeweiligen Unternehmensbereiche wird der Anteil des französischen Konzerns am Joint-venture (Gesamtumsatz 2,5 Mrd.DM) zunächst bei etwa drei Vierteln liegen, so Gerresheimer-Vorstandssprecher Klaus Peter Rambow auf Anfrage.Genaueres müsse noch ausgehandelt werden.Allerdings ist auch beabsichtigt, zusätzlich einen Finanzinvestor mit "einem bedeutenden Minderheitsanteil" an dem Gemeinschaftsunternehmen zu beteiligen.

Zudem planen die Gesellschaften, das Joint-venture "kurz- bis mittelfristig" an die Börse zu bringen.Rambow gegenüber dem "Handelsblatt": "Mittelfristig wollen wir da heraus." Das Standardglas, der Ursprung des Düsseldorfer Unternehmens, gilt seit einiger Zeit als Sorgenkind.Es bescherte im vergangenen Jahr Verluste, die zur Senkung der Dividende führten.

Bei einem jetzigen Gerresheimer-Umsatz von rund 1,7 Mrd.DM wird das mehrheitlich zum Viag-Konzern gehörende Unternehmen an der Börse mit 1,2 Mrd.DM (schuldenfrei) bewertet, also mit rund 70 Prozent des Umsatzes.Für die ausgegliederten 600 Mill.DM dürfte sich ein Wert von 400 bis 450 Mill.DM errechnen.Er würde bei einem Investoreinstieg bzw.einem Börsengang relevant werden.Für die Gerresheimer-Aktionäre werde sich die Transaktion zwangsläufig noch nicht im laufenden Geschäftsjahr (30.11.) auswirken.Im folgenden Jahr erwartet Rambow allerdings bereits positive Anstöße.

Mit dem genannten Umsatz von 2,5 Mrd.DM wird die neue Gesellschaft in der europäischen Behälterglasindustrie zum zweitgrößten Anbieter hinter dem französischen Konzern St.Gobain.Auf Rang drei folgt der US-Konzern Owens Illinois.

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