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Geschäftserwartung: Händler hoffen auf Weihnachten

Der Handel rechnet mit dem besten Weihnachtsgeschäft seit fünf Jahren. Auch die Online-Verkäufe nehmen zu.

Berlin - Der Handel freut sich auf Weihnachten. „Wir rechnen mit dem stärksten Umsatzplus seit fünf Jahren“, sagte Josef Sanktjohanser, Präsident des Einzelhandelsverbands HDE, am Donnerstag in Berlin. Knapp 77 Milliarden Euro will die Branche im November und Dezember umsetzen, 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. „Damit läge das Weihnachtsgeschäft fast wieder auf Vorkrisenniveau“, betonte der Verbandspräsident. Sollten sich die Erwartungen erfüllen, rechnet der HDE für das gesamte Jahr mit einem Umsatzwachstum von 1,7 bis 1,8 Prozent. Bislang war der Verband von einem Plus von 1,5 Prozent ausgegangen.

In den beiden letzten Monaten des Jahres machen die Einzelhändler etwa ein Fünftel ihres Jahresumsatzes, bei Spielwaren sogar ein Drittel, bei Büchern und Schmuck ein Viertel. Auch für den Online-Handel ist das Weihnachtsgeschäft enorm wichtig: Die Internethändler erwirtschaften im November und Dezember ein Viertel ihres Jahresumsatzes. Für das laufende Weihnachtsgeschäft rechnen die Online-Händler mit einem Umsatzwachstum von acht Prozent auf knapp sechs Milliarden Euro.

Die Unternehmen profitieren von der Entspannung am Arbeitsmarkt und steigenden Löhnen, betonte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Das Wichtigste sei aber das „positive Konsumklima“, sagte Genth. „Das Weihnachtsgeschäft hat bereits begonnen.“

Was Arbeitnehmer ärgert, kommt dem Handel gelegen. Da die Weihnachtsfeiertage in diesem Jahr am Wochenende liegen, „haben die Verbraucher zwischen dem vierten Advent und Weihnachten noch fast eine ganze Woche Zeit, die letzten Geschenke zu kaufen“, betonte Genth. Wann die Bürger an den Adventswochenenden shoppen gehen können, ist jedoch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Während die Geschäfte in Berlin an zwei Adventssonntagen öffnen dürfen, stehen die Verbraucher in Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, Hessen und Niedersachsen an allen Sonntagen vor verschlossenen Türen. Das ärgert den Handelsverband, der sich gleiche Regeln in allen Ländern wünscht.

Auch auf die Bundesregierung ist der HDE schlecht zu sprechen. Während energieintensive Industriefirmen ihre Ökosteuerprivilegien behalten, soll der Handel künftig Ökosteuer zahlen. Zusammen mit den höheren Stromkosten durch die Einspeisevergütung für erneuerbare Energien kämen auf den Handel Zusatzkosten von über 500 Millionen Euro zu, kritisierte Sanktjohanser.

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