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Geschichte von Borsig: Hammerwerk, Lokomotiven, Landmaschinen

Die Industriegeschichte in Tegel nahm vor 175 Jahren ihren Ursprung, als Franz Anton Egells am See ein Hammerwerk eröffnete, dem später eine Eisengießerei und eine Kesselschmiede folgten. Egells alte Fabrik befand sich an der Weddinger Chausseestraße.

Die Industriegeschichte in Tegel nahm vor 175 Jahren ihren Ursprung, als Franz Anton Egells am See ein Hammerwerk eröffnete, dem später eine Eisengießerei und eine Kesselschmiede folgten. Egells alte Fabrik befand sich an der Weddinger Chausseestraße. Dort hatte August Borsig eine Maschinenbaulehre absolviert und als Werkleiter gearbeitet. 1837 gründete Borsig gleich daneben eine eigene Fabrik. 1898 zog auch das inzwischen von den Borsig-Enkeln geleitete Unternehmen nach Tegel. Auf einem gut 22 Hektar großen Gelände war nach Plänen der Architekten Friedrich Körte und Konrad Reimer ein neues Werk im klassischen Stil preußischer Industriebauten errichtet worden, mit Bahnanschluss und eigenem Hafen. Für die Familien der 5000 Beschäftigten entstand in der Nähe die Siedlung Borsigwalde. Borsig war zu diesem Zeitpunkt bereits einer der weltweit größten Hersteller von Lokomotiven. Daneben wurden in Tegel auch Dampfmaschinen, Dampfpflüge und Kältemaschinen gebaut. Für den 1910 eröffneten Berliner Sportpalast konstruierte man die größte Kunsteisbahn der Welt. Im selben Jahr wurde im Rahmen der Expansion das zwischenzeitlich Krupp gehörende Egells-Werksgelände erworben. 1918 konnte die 10 000. Lok ausgeliefert werden. Doch die Weltwirtschaftskrise in den 20er Jahren brachte die Firma in eine finanzielle Schieflage, die Bahnsparte musste an die AEG verkauft werden. 1934 verließ die letzte Lokomotive das Tegeler Gelände, die Produktion wurde ins AEG-Werk nach Hennigsdorf verlegt.

Borsig konzentrierte sich auf den Bau von Landmaschinen. Mit der Übernahme durch Rheinmetall begann 1933 die Umwandlung in eine Rüstungsschmiede der Nazis. Im Krieg wurden große Teile des Werks zerstört, die noch verwertbaren Anlagen 1945 von der Roten Armee demontiert. 1950 gab es einen Neubeginn mit der Herstellung von Werkzeugmaschinen, 1970 die Übernahme durch die Deutsche Babcock AG. Die so entstandene Babcock Borsig AG ging 2002 in Insolvenz. du-

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