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Gewerkschaft: IG Metall kritisiert Ausbildungsbonus

Das Kabinett berät heute über die Ausbildungsbonus-Pläne von Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD). Die IG Metall warnt unterdessen vor dem Modell: Die große Koalition fördere laut der Gewerkschaft damit auch Unternehmen, die Lehrstellen abbauen.

In einem der "Frankfurter Rundschau" vorliegenden Papier zu den Plänen von Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) warnt die IG Metall vor dem Ausbildungsbonus. "Es ist sogar möglich, weniger Ausbildungsplätze als 2007 anzubieten und dennoch eine Förderung zu erhalten", heißt es in der Analyse der Gewerkschaft. "Bis auf den öffentlichen Dienst würden alle Wirtschaftsbereiche bei der gleichen Anzahl von Neuverträgen wie im Jahr 2007 eine Förderung bekommen können", folgert die IG Metall.

Scholz widerspricht dieser Darstellung. Der Bonus wird nur für Ausbildungsplätze bewilligt, die es in den vergangenen drei Jahren nicht gegeben hat, sagte er im ARD-"Morgenmagazin". Mitnahmeeffekte seien daher kaum wahrscheinlich. Staatliche Förderung allein kann nach Ansicht des Bundesarbeitsministers die Misere am Ausbildungsmarkt aber nicht lösen. Die Zahl der Ausbildungsplätze müsse insgesamt gewaltig gesteigert werden, erklärt Scholz.

Andere Förderkriterien

Die IG Metall plädiert nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" hingegen dafür, das Förderkriterium zu ändern. Um in den Genuss des Bonus zu kommen, müsse ein Betrieb mehr Auszubildende einstellen als in jedem der zurückliegenden drei Jahre. Nach den Vorschlägen des Arbeitsministeriums dient dagegen die durchschnittliche Ausbildungsleistung in den vorausgegangen drei Jahren als Kriterium für die Förderung.

Wenn der Betrieb die Zahl der Lehrstellen über dieses Niveau anhebt, bekommt er den Zuschuss von 4000 bis 6000 Euro pro Ausbildungsplatz. Die meisten Branchen hätten ihre Angebote zwischen 2005 und 2007 aber deutlich ausgeweitet. Sie würden beim Ausbildungsbonus also von den besonders schwachen Niveaus in 2005 und 2006 profitieren, die ihren Dreijahresdurchschnitt drückten. (cp/ddp)

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