Gewinne: Krisenversicherer schütten Millionen an Mutterkonzerne aus
Die aufgrund ihrer Finanzschwäche überwachten Unternehmen haben seit 2014 Dividenden einbehalten, gleichzeitig aber Gewinne abgeführt
Klamme Lebensversicherer sparen bei ihren Aktionären, schütten aber zugleich Millionen an ihre Konzernmütter aus. Seit 2014 haben die 34 Lebensversicherungsunternehmen, die aufgrund ihrer Finanzschwäche von der Finanzaufsicht Bafin besonders intensiv überwacht worden sind, Dividenden in Höhe von 551 Millionen Euro einbehalten, teilte die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen mit, die dem Tagesspiegel vorliegt.
Grünen-Finanzexperte sieht groben Fehler
Im selben Zeitraum sind aus der Gruppe der 34 Unternehmen aber 762 Millionen Euro im Rahmen von Gewinnabführungsverträgen an ihre Muttergesellschaften abgeführt worden. „Dass in einer angespannten Situation, in der die Versicherten hohe Lasten zur Stabilisierung der Unternehmen tragen müssen, von den Lebensversicherer Gewinne abgeführt werden dürfen, ist ein grober Fehler“, sagte Gerhard Schick, Finanzexperte der Grünen-Bundestagsfraktion, dem Tagesspiegel. „Es gibt keine faire Lastenteilung zwischen den Versicherern und den versicherten Menschen.“
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