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Gewinner im Dax: Commerzbank verdient mehr als die Deutsche Bank

Teilverstaatlichtes Institut hat neue Kunden gewonnen. Aktie schießt um zehn Prozent nach oben.

An der Börse war die Aktie der Commerzbank unter den 30 wichtigsten Papieren am Donnerstag mit einem Plus von mehr als zehn Prozent der mit Abstand größte Gewinner. Erstmals seit Monaten kostete sie mehr als zehn Euro. Grund: Der überraschend hohe Quartalsgewinn der Commerzbank. Mit netto 77 Millionen Euro verbuchte sie zwischen Juli und September einen höheren Überschuss als die Deutsche Bank, die kürzlich 51 Millionen Euro gemeldet hat. Die Commerzbank hat zwar weiter einen Batzen problematischer Schiffs- und Immobilienkredite in den Büchern, dafür muss sie sich nicht mit juristischen Problemen herumschlagen wie die Deutsche Bank, die dafür vier Milliarden Euro zurückgelegt hat.

Gegenüber dem Vorjahresquartal hat die Commerzbank den Nettogewinn um zehn Millionen Euro erhöht. Vor allem im eigentlich schwächeren dritten Quartal habe man die Erträge im Privatkunden- und Mittelstandsgeschäft erhöht, sagte Commerzbank-Chef Martin Blessing am Donnerstag. Weil man die Kosten reduziert und Risiken gesenkt habe, sprach Blessing davon, „die Stabilität der Bank weiter erhöht“ zu haben.

Im eigentlichen Bankgeschäft allerdings leidet auch die Commerzbank unter dem schwierigen Umfeld. Sie hat zwar seit Jahresanfang netto 180 000 neue Kunden gewonnen und ist auch im Mittelstand weiter erfolgreich. Allerdings halten sich die Kunden im Wertpapiergeschäft weiter zurück und Mittelständler beanspruchen kaum neue Kredite und nutzen ihre Kreditlinien nach Angaben von Finanzvorstand Stephan Engels nur zur Hälfte aus. Und im Investmentbanking stockt der Handel mit Devisen und Anleihen. Folglich halbierte sich das Betriebsergebnis im dritten Quartal auf 103 Millionen Euro. Auch in den ersten neun Monaten wurde die Bank von diesen Faktoren gebremst, zudem belasten Rückstellungen von einer halben Milliarde Euro für den laufenden Personalabbau. Das Betriebsergebnis schrumpfte deshalb von 1,23 Milliarden auf 650 Millionen Euro. Der Nettogewinn brach von 692 auf 26 Millionen Euro ein – das ist wiederum nur ein Prozent dessen, was die Deutsche Bank verdiente.

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