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Wirtschaft: Gewinnzuwachs dank Hoechst Marion Roussel - Verkauf weiterer Chemie-Bereiche geplant

Strukturmaßnahmen und Kosten für den Umtausch der Hoechst-Aktien in Papiere des neuen Aventis-Konzern könnten Hoechst im vierten Quartal noch "erhebliche" Einmalaufwendungen bescheren. Darauf weist der Vorstand des Unternehmens in seinem am Freitag veröffentlichten Zwischenbericht hin.

Strukturmaßnahmen und Kosten für den Umtausch der Hoechst-Aktien in Papiere des neuen Aventis-Konzern könnten Hoechst im vierten Quartal noch "erhebliche" Einmalaufwendungen bescheren. Darauf weist der Vorstand des Unternehmens in seinem am Freitag veröffentlichten Zwischenbericht hin. Andererseits erwarten die Manager steigende Gewinne bei der Pharma-Tochter Hoechst Marion Roussel (HMR) und einen Netto-Gewinn von rund 200 Millionen Euro aus dem Verkauf der Tiergesundheitssparte Hoechst Roussel Vet.

Vor allem die guten Geschäfte von HMR mit neuen, rentableren Produkten haben dem Hoechst-Konzern in den ersten neun Monaten einen deutlichen Ergebnisanstieg beschert. Der Gewinn vor Steuern kletterte von Januar bis September um 76 Prozent auf 1,377 Milliarden Euro. Dabei hat besonders das dritte Quartal erheblichen Schwung gebracht: Der Gewinn lag zwar 14 Prozent unter dem Vorjahreswert, war aber mit gut eine Milliarde Euro fast drei Mal so hoch wie im gesamten ersten Halbjahr. Begünstigt wurde das Ergebnis durch einen außerordentlichen Ertrag von rund einer Milliarde Euro aus dem Verkauf der Anteile am Chemiehersteller Clariant im Juli. Der Umsatz in der Pharmasparte kletterte in den ersten neun Monaten um rund acht Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Weil es in anderen Arbeitsgebieten deutliche Rückgänge gab oder diese Bereiche verkauft wurden, schrumpfte der gesamte Umsatz des Konzerns von Januar bis September um fünf Prozent auf 8,7 Milliarden Euro. Die Chemie-Bereiche, die Hoechst mittlerweile verkauft hat oder noch verkaufen will - unter anderem Hoechst Roussel Vet, Celanese, Messer und Ticona - bescherten dem Konzern allein im dritten Quartal einen Verlust von 41 Millionen Euro. Für die ersten neun Monate sorgten sie allerdings noch für einen Gewinn von 404 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Die Finanzschulden von Hoechst sind kurz vor der für Mitte Dezember geplanten Fusion mit Rhône-Poulenc weiter gestiegen. Waren es am Jahresanfang noch 5,6 Milliarden Euro, so lag der Betrag Ende September bei 6,4 Milliarden Euro. Grund war in erster Linie der mit Blick auf die Fusion mit Rhône-Poulenc erfolgte Rückkauf von fast 29 Millionen eigener Aktien im Sommer. Die Zahl der Mitarbeiter bei Hoechst ist zum 30. September im Vergleich zum Vorjahr um rund 3100 oder fünf Prozent auf 62 400 gesunken. Die mit Schering gemeinsam geführte Agrarsparte Agrevo verzeichnete in den ersten neun Monaten ein Betriebsergebnis von 191 (197) Millionen Euro. Der Verlust reduzierte sich von 24 auf vier Millionen Euro.

ro

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