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Wirtschaft: Glänzende Geschäfte mit Senioren

Im Gegensatz zum Branchentrend feiert die Berliner Ideal-Versicherungsgruppe Verkaufsrekorde

Berlin – Die Berliner Ideal Versicherungsgruppe sieht sich nach einem außergewöhnlich erfolgreichen Geschäftsjahr 2005 gestärkt für neue Projekte. Im Herbst nächsten Jahres soll die Tochter Ahorn-Grieneisen reif für die Börse sein, sagte Vorstandschef Rainer Jacobus am Donnerstagabend in Berlin. Sollte Deutschlands größter Bestatter tatsächlich an die Börse gehen, könnte ein Teil der Erlöse in einen neuen Geschäftszweig – den Betrieb von Pflegeheimen – fließen. Ebenfalls 2007, am 1. Februar, soll zudem das neue „Ellington-Hotel“ in der Nürnberger Straße eröffnet werden. Die Versicherung hatte den einstigen Sitz der Senatsverwaltung für Finanzen gekauft und lässt die Immobilie zu einem Drei-Sterne-Hotel mit Jazzmotiven umbauen. Betrieben wird das Haus von der Streletzki-Gruppe, die auch das Estrel in Berlin managt. 70 Euro soll ein Einzelzimmer kosten – für diese Kategorie gibt es in Berlin durchaus noch Bedarf.

Die Ideal-Versicherungsgruppe ist spezialisiert auf Seniorenversicherungen und macht mit Policen für Menschen ab 50 glänzende Geschäfte. Hauptstandbein ist die Lebensversicherung, die entgegen dem Branchentrend im vergangenen Jahr kräftig zulegen konnte. Gut 73 000 Verträge konnte die Ideal 2005 neu verkaufen. Während die Branche im Neugeschäft einen Einbruch um fast 38 Prozent hinnehmen musste, konnte die Ideal die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge um 12,4 Prozent steigern. Die Versicherungssumme des Neugeschäfts legte um 54,7 Prozent auf 818,8 Millionen Euro zu, während sie sich im Gesamtmarkt um 34,3 Prozent verringerte. Die Kapitalanlagen erhöhten sich im vergangenen Jahr von 978 Millionen Euro auf 1,011 Milliarden Euro. Auch die Kunden profitieren von dem guten Ergebnis. Die Ideal zahlt ihnen erneut eine Überschussbeteiligung von 5,1 Prozent plus einem Schlussüberschussanteil von 0,8 Prozent – damit liegen die Berliner bei den klassischen vertriebsgestützten Anbietern an der Spitze.

Neben dem Lebensversicherungszweig baut die Ideal jetzt auch den Schaden- und Unfallversicherungsbereich aus. „Wir bieten jetzt alles an außer Kfz- und Wohngebäudeversicherungen“, berichtete Jacobus. Seit diesem Februar ist die Ideal auch an der DMB Rechtsschutz-Versicherung AG des Deutschen Mieterbundes beteiligt. Jacobus hofft, künftig auch Ideal-Produkte über den Mieterbund vertreiben zu können. Eine solche Vertriebspartnerschaft besteht bereits mit der Gmünder Ersatzkasse.

Das Wachstum führt auch zu neuen Stellen. Bereits 2005 steigerte der Konzern die Zahl der Mitarbeiter um 15 Prozent auf 1500. Demnächst wird die Hauptverwaltung in der Kochstraße aufgestockt – Platz für weitere 120 Beschäftigte.

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