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Gläubigerversammlung: BenQ Mobile hat 1,2 Milliarden Schulden

Die Gläubigerversammlung von BenQ Mobile wurde zum Offenbarungseid. Insgesamt hat der insolvente Handyhersteller einen Schuldenstand von 1,2 Milliarden Euro. Möglicherweise kann der Mutterkonzern in Regress genommen werden.

München - Rund 4350 Gläubiger wollen vom insolventen Handy-Hersteller BenQ Mobile noch Geld: Ingesamt belaufen sich diese Forderungen auf 1,2 Milliarden Euro, wie Insolvenzverwalter Martin Prager auf der Gläubigerversammlung in München mitteilte. BenQ verfüge aber "nach derzeitigem Kenntnisstand" nur noch über ein Vermögen von rund 300 Millionen Euro. Von diesem Geld müssten auch noch die Kosten für die Transfergesellschaften, die Auslaufproduktion und mögliche Gerichtsprozesse bezahlt werden, warnte Prager. Offen sei aber noch, inwiefern BenQ Mobile Ansprüche gegen den taiwanischen Mutterkonzern geltend machen könne.

Die taiwanische BenQ hatte der deutschen Mobilfunktochter im September vergangenen Jahres den Geldhahn zugedreht und angekündigt, die ehemalige Handysparte von Siemens nur knapp einem Jahr nach dem Kauf dicht zu machen. Da sich kein Investor fand, wird BenQ Mobile derzeit abgewickelt. Die meisten Gläubiger, nämlich 3500, seien ehemalige Mitarbeiter, sagte Prager weiter. Sie fordern 27 Millionen Euro von ihrem ehemaligen Arbeitgeber. Der Insolvenzverwalter hob hervor, dass seit September noch 1,7 Mobiltelefone gebaut und für rund 85 Millionen Euro verkauft werden konnten - zuletzt vor allem nach Osteuropa. (tso/AFP)

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