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Gleichstellung: Mehr Frauen sollen führen

Im Jahr 2020 werden mehr Frauen Führungspositionen in Wirtschaft und Politik bekleiden. Eine Studie zum Strukturwandel sieht Gleichstellung im Management als Ziel.

Berlin - Am Montag wurde die Studie „Frauen auf Expedition – in das Jahr 2020“ in Berlin vorgestellt. Zusammen mit der Robert-Bosch-Stiftung untersuchte die Deutsche Bank, wie sich die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in den kommenden zwölf Jahren durch einen gesellschaftlichen Strukturwandel verändern könnte.

Gründe für die steigende Zahl der Managerinnen liegen der Studie zufolge darin, dass durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den kommenden Jahren die Zahl der berufstätigen Frauen steigt. Dank einer besseren Ausbildung und dem steigenden Interesse an traditionellen „Männerdomänen“ wie Wissenschaft und Technik könnten sich Frauen in Zukunft zudem mehr „harte“ Fähigkeiten, also Fachkompetenzen, aneignen. Außerdem steige der Bedarf an weiblichen Fähigkeiten, den sogenannten Soft Skills. Darunter versteht man beispielsweise soziale Kompetenzen. Um diese Ziele zu verwirklichen, seien allerdings konkrete Lösungen und Unterstützungsmechanismen nötig. „Welche Rolle Frauen in der Wirtschaft spielen werden, hängt vom Rahmen ab, den Staat und Unternehmen bilden“, sagte die Geschäftsführerin der Robert-Bosch-Stiftung, Ingrid Hamm. Wichtig sei ferner, Frauen Führungsqualitäten zu vermitteln sowie strategische Berufs- und Lebensplanung mitzugeben.

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) forderte aber auch eine bessere Bezahlung. Die Wirtschaft brauche Frauen mehr denn je, „doch sie wird sie nicht um jeden Preis bekommen“. Zudem müsse ein Netz zur Förderung junger Familien aufgebaut werden. Dazu zählen laut Studie eine familienfreundlichere Personalpolitik mit flexiblen Arbeitszeiten und Unterstützung in der Kinderbetreuung. Förderlich sei auch, wenn es den Unternehmen auf Ergebnisse und weniger auf die Anwesenheit der Mitarbeiter ankomme. Projektbezogene Arbeit und technische Errungenschaften wie Internet und Handy könnten hierbei unterstützen, und daran müsse die zukünftige Arbeitswelt angepasst werden.

In Deutschland liegt der Frauenanteil in leitenden Positionen aktuell bei knapp 30 Prozent, Tendenz: nur langsam steigend. Tina-Marlu Kramhöller

Tina-Marlu Kramhöller

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