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Globalist QUIZ (5): Zurück zur Zukunft

Die globale Wirtschaft wirft unzählige Fragen auf. Hier eine Antwort:

Seitdem Chinas Exportwirtschaft regelmäßig ihre eigenen Rekorde bricht, zeigen sich viele Staaten zunehmend nervös. Auch Indien ist auf dem besten Wege, eine neue Hauptrolle in der Weltwirtschaft zu übernehmen. Unsere Frage: Welchen gemeinsamen Anteil am weltweiten Bruttoinlandsprodukt (BIP) hatten China und Indien im Jahr 1870?

A. Ein Zwanzigstel

B. Ein Fünftel

C. Ein Drittel

D. Die Hälfte



A. Ein Zwanzigstel ist falsch.

Im Jahr 2005 belief sich der gemeinsame Anteil Chinas und Indiens an der Weltwirtschaft (in Marktpreisen gerechnet) auf nur 6,8 Prozent. Dieser geringe Wert resultiert in erster Linie aus den gesellschaftlichen Entwicklungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Dazu zählen Kolonialherrschaft, Revolutionen und die Einführung der Planwirtschaft. Zwischen 1870 und 1970 nahmen die Volkswirtschaften der beiden Staaten um lediglich das 3,8-Fache an Größe zu. Zum Vergleich: Westeuropa wuchs im gleichen Zeitraum um das Elffache, die US-Wirtschaft um das 36-Fache – und die japanische gar um das 49-Fache des Wertes von 1870.

B. Ein Fünftel ist falsch.

Berücksichtigt man die Kaufkraftunterschiede, so würden China und Indien heute etwa 20,3 Prozent der Weltwirtschaft ausmachen, also rund ein Fünftel. Seit 1970 hat sich die Größe der beiden Volkswirtschaften mehr als verdreifacht. Auch die Wachstumsraten des vergangenen Jahrzehnts – durchschnittlich 8,3 Prozent im Jahr – deuten darauf hin, dass China und Indien bald einen Weltwirtschaftsanteil zurückerobern, der ihre Bevölkerungsgröße besser widerspiegelt.

C. Ein Drittel ist richtig.

Noch im Jahr 1870 waren China und Indien die führenden Volkswirtschaften der Welt. Gemeinsam stellten sie mit 29,2 Prozent fast ein Drittel des weltweiten BIP von rund 1100 Milliarden Dollar. Damals lebten in den beiden Staaten etwa 48 Prozent der Weltbevölkerung, im Jahr 2005 nur noch 37,3 Prozent. Angesichts des neuerlichen Aufstiegs Chinas und Indiens stellt sich die Frage, ob die wirtschaftliche Dominanz des Nordatlantikraums womöglich nur eine zeitweilige Unterbrechung der asiatischen Vormachtstellung bedeutet.

D. Die Hälfte ist falsch.

Um 1820 generierten China und Indien nach Berechnungen der OECD knapp die Hälfte des weltweiten BIP. Damals spielten die USA mit 1,8 Prozent noch keine große Rolle. Während der Blütezeit des Römischen Reichs im 1. und 2. Jahrhundert kamen die beiden asiatischen Staaten gar auf knapp 60 Prozent, Europa nur auf 13 Prozent. © 2007 by www.TheGlobalist.com

Für die richtige Antwort erhält Leserin Angela Obidzinski aus 13595 Berlin das Buch „Preußen - Aufstieg und Niedergang“ von Christopher Clark aus dem Tagesspiegel-Shop (http://shop.tagesspiegel.de). Morgen folgt die nächste Frage.

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