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Wirtschaft: Grabschmuck

Der Frost belebt das Geschäft, doch Aldi & Co. drücken die Preise

PREIS DER WOCHE

Floristen haben Konkurrenz bekommen: Selbst Aldi, Lidl oder Metro bieten inzwischen Grabschmuck an. Wer sich jetzt im November – zu Allerseelen, am Volkstrauertag oder am Totensonntag – um die Grabpflege kümmert, kann Geld sparen. „Ein einfaches Gesteck bekommt man bei den Discountern schon ab fünf Euro“, sagt Kurt Masch, Inhaber eines Blumengeschäftes, das sich auf Grabschmuck spezialisiert hat. „Allerdings sind die Zweige, die sie verwenden, nur dritte Wahl.“ Haltbarkeit: eine Woche. Dabei geht es bei der Umdekorierung jetzt gerade darum, das Grab auf den Winter vorzubereiten. „Bis zum kommenden März muss die Winterdecke halten“, sagt Masch.

Blumenfachhändler verwenden nicht nur erste Wahl, sie erfüllen auch ausgefallene Sonderwünsche. Dafür kostet der individuelle Grabschmuck mehr: Ein Trauergesteck ist für rund 26 Euro, ein einfacher Kranz ab 50 Euro erhältlich. Wenn ein aufwendig geschmückter Anker auf dem Grab stehen soll, können es schnell 70 Euro werden. Christoph Brezina, Blumenhändler in Berlin, hat allerdings festgestellt, dass sich immer mehr Menschen anonym begraben lassen. „Die Grabpflege verliert dann natürlich auch an Stellenwert.“ Im Durchschnitt gebe ein Kunde heute nur zehn bis zwanzig Euro für Kränze und Gestecke aus. Andererseits kam der frühe Frost in diesem Jahr dem Geschäft zu Gute. Per saldo sind die Preise für Grabschmuck allerdings nur in wenigen Geschäften gestiegen. „Kaum ein Florist kann sich eine Preiserhöhung leisten“, sagt Brezina. „Selbst Friedhofsgärtner müssen um ihre Existenz bangen.“Foto: imago

Sören Kittel

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