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Konkurrenz für deutsche Milchkühe: 40 Prozent der in Deutschland verkauften Milchprodukte kommen von unseren europäischen Nachbarländern.

© Bodo Schackow/dpa

Größte deutsche Molkerei warnt: Milchbauern können nicht mit steigenden Preisen rechnen

Das Deutsche Milchkontor, die größte Molkerei Deutschlands, zahlt den Bauern 32 Cent pro Liter Vollmilch. Mehr ist nicht drin, sagt Chef Ingo Müller.

Die deutschen Milchbauern können nach Einschätzung der größten deutschen Molkerei nicht mit steigenden Milchpreisen rechnen. "Wir haben eine Seitwärtsbewegung", sagte Ingo Müller, Chef des Deutschen Milchkontors, dem Tagesspiegel. "Ich glaube zur Zeit nicht, dass die Preise weiter steigen." Das Deutsche Milchkontor, das aus einer Fusion von Nordmilch und Humana entstanden ist, zahlt seinen Lieferanten derzeit 32 Cent pro Liter Vollmilch. "Mehr als 32 Cent sind aktuell nicht drin", sagte Müller. 

Müller weist Vorwürfe des Kartellamts zurück

Sowohl der Export als auch der Absatz im eigenen Land seien schwierig. Russland lasse nach wie vor keine deutsche Milch ins Land, zudem sinke die Nachfrage aus China und aus den Ölexportierenden Ländern. In Deutschland stünden den über 100 Molkereien fünf große Handelsketten gegenüber. "Die versuchen natürlich, für die Konsumenten optimale Preise herauszuholen", sagte Müller.

Vorwürfe des Bundeskartellamts, das DMK würde die Bauern unfair behandeln, wies Müller ausdrücklich zurück. Die Probleme der Bauern lägen nicht an den Lieferbeziehungen mit den Molkereien, sondern an den Marktbedingungen. "Wenn - wie 2016 - der Weltmarkt zusammenbricht, dann gehen die Milchpreise in den Keller, egal wie die Lieferantenbeziehung mit der Molkerei aussieht", betont der DMK-Chef.

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