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Windräder. Siemens sammelt weitere Großaufträge für Windkraftanlagen ein.

© picture alliance / dpa

Update

Großauftrag für Windkraftanlagen: RWE und Siemens bauen britisches Offshore-Kraftwerk

Siemens-Turbinen sind bei Windkraftbetreibern gefragt. Jetzt ergatterte der Elektrokonzern einen weiteren Großauftrag für ein Offshore-Windkraftwerk vor der britischen Küste.

Der hoch verschuldete Energiekonzern RWE treibt mit Unterstützung dreier Partner den Bau eines milliardenschweren Windparks vor der britischen Küste voran. Siemens Financial Services, Macquarie Capital und die britische Green Investment Bank beteiligten sich mit je 25 Prozent an dem 1,5 Milliarden Britische Pfund (etwa zwei Milliarden Euro) teuren Projekt Galloper, teilte die Ökostromtochter RWE Innogy am Freitag mit. Bis März 2018 sollen die Windräder mit einer Leistung von 336 Megawatt in Betrieb gehen. Rein rechnerisch könne Galloper bis zu 336.000 Haushalte mit Strom versorgen.

"Solche Partnerschaften sind für uns sehr wichtig. Dadurch können wir unsere Projekte realisieren", sagte Innogy-Chef Hans Bünting. Er bekräftigte, dass die Tochter ihren operativen Gewinn in diesem Jahr gegenüber den 186 Millionen Euro 2014 in etwa verdoppeln will.

Der Elektrokonzern Siemens beteiligt sich nicht nur an dem Windpark, sondern liefert auch die 56 Turbinen für die Anlage vor der Südostküste Englands. "Wir bekommen von Siemens für die Turbinen keinen Vorzugspreis", sagte Bünting. Rund 70 Prozent des Investitionsvolumen für Galloper werden dem Manager zufolge fremdfinanziert. Die restlichen 30 Prozent finanzieren die vier Partner zu je einem Viertel. Ausgehend von den 1,5 Milliarden Pfund ergebe sich so für RWE ein Anteil von rund 100 Millionen Pfund. Mit dem Bau der Anlage soll bereits im November begonnen werden.

RWE drücken Schulden von mehr als 25 Milliarden Euro. Der Konzern hat deswegen auch die Investitionen in Erneuerbare Energien zurückgefahren. Die Ökostromtochter hatte bereits für andere Projekte Kooperationen geschlossen. Eine Beteiligung eines Investors an Innogy selbst sei derzeit kein Thema, sagte Bünting. "Wir machen diese Partnerschaften ausschließlich auf Projektebene."

Dank der Milliardeninvestitionen der vergangenen Jahre soll das Ökostromgeschäft aber zum Gewinnbringer werden. RWE hatte die Energiewende verschlafen und noch lange auf Atom und Kohle gesetzt. 2014 erzeugte der Konzern die Hälfte seines Stroms aus Stein- und Braunkohle. Der Ökostromanteil lag bei knapp fünf Prozent. rtr

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