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Wirtschaft: Großfusion: "Wir sehen nicht, wo für Alcatel der Gewinn liegt"

Dirk Rübesamen ist Analyst für Telekommunikationswerte bei der WestLB Panmure in Düsseldorf. Der Kurs von Alcatel ist heute nach Gerüchten über eine Fusion mit Lucent Technologies tief eingebrochen.

Dirk Rübesamen ist Analyst für Telekommunikationswerte bei der WestLB Panmure in Düsseldorf.

Der Kurs von Alcatel ist heute nach Gerüchten über eine Fusion mit Lucent Technologies tief eingebrochen. Warum gefällt den Aktionären die Idee nicht?

Wir sehen nicht, wo für Alcatel der Gewinn liegt. Lucent ist hoch verschuldet und hat in vielen Ländern der Welt Marktanteile verloren.Hinzu kommt, das Lucent und Alcatel relativ ähnlich strukturiert sind. Alcatel bekäme durch Lucent keine wesentliche Ergänzung zum eigenen Produktportfolio.

Worin könnte dann für Alcatel der Reiz an Lucent liegen?

Vielleicht verspricht sich Alcatel Kostensenkungspotentiale. Die können wir allerdings nicht erkennen. Ein anderer Grund könnte sein, dass Alcatel so Zugang zu den US-Kunden von Lucent erhielte. 40 Milliarden US-Dollar - wenn man den Gerüchten glauben darf - sind allerdings ein hoher Preis dafür. Wir denken, dass Alcatel dieses Ziel günstiger erreichen kann, indem sie - wie bereits angekündigt - für die Glasfasersparte von Lucent bietet. Damit hätte Alcatel sofort Zugang zu amerikanischen Kunden und könnte ihnen eigene Produkte anbieten.

Wird Lucent die Schuldenproblematik in den Griff bekommen?

Die finanziellen Probleme sind enorm - trotz neuer Kreditzusagen. Auch bei Alcatel ist die finanzielle Lage angespannt. Eigentlich können es sich die Franzosen nicht leisten, bei Lucent als Finanzier einzuspringen.

Der Kurs von Alcatel ist heute nach Gerüchten

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