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Gründungen: Rösler will ausländische Unternehmer stärken

Durch Bürokratieabbau und vereinfachte Rahmenbedingungen will der Wirtschaftsminister nicht-deutschen Investoren Geschäfte erleichtern. Auch, in dem er Integrationsauflagen zurückfährt.

Von Maris Hubschmid

Berlin - Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) will ausländischen Unternehmern Gründungen in Deutschland erleichtern. Das machte der Politiker am Mittwoch im Rahmen einer Veranstaltung zum Thema „Ethno-Ökonomie“ der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung deutlich. „Das ist ein komischer Begriff, dahinter steht aber ein stolzer Wirtschaftsfaktor“, sagte Rösler. In Deutschland seien 300 000 Menschen ausländischer Herkunft als selbstständige Unternehmer tätig – und das „keineswegs nur im Gemüsehandel, sondern in 97 verschiedenen Branchen“. Verglichen mit Deutschen seien sie die risikofreudigeren Unternehmer und brächten somit wichtige Impulse. Deutschland sei ein Einwanderungsland. Das müsse man anerkennen und die Bedingungen dafür schaffen, dass sich Migranten und ausländische Investoren geschäftlich frei entfalten könnten. „Integration ist nicht das erklärte Ziel von Unternehmertum“, sagte Rösler. Teilnehmer hatten beklagt, dass Investoren, die eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen, bis zu 600 Stunden Sprachkurs ableisten müssten. Rösler versprach, die Auflagen zu prüfen. Dringenden Handlungsbedarf sieht der Minister auch bei den Abschlüssen: „Wir haben top qualifizierte Ingenieure, die Taxi fahren, weil ihre Abschlüsse völlig zu Unrecht nicht anerkannt werden.“

Christoph Meyer, Landesvorsitzender und Spitzenkandidat der FDP in Berlin, stellte besonders Berlin im Umgang mit nicht-deutschen Unternehmern ein schlechtes Zeugnis aus. „Berlin könnte Brücke nach Osteuropa sein, ist es aber nicht“, sagte Meyer. Der hohe Bürokratieaufwand schrecke viele ausländische Geschäftsleute ab. „Der Staat muss mehr Vertrauen in die Fähigkeiten des Einzelnen beweisen“, forderte er.

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