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© EPA

Wirtschaft: Grünes Gold

Es gilt als gesund und vielfältig im Aroma – mehr als die Hälfte der Produkte im Test schneidet aber nur befriedigend ab

Einem griechischen Mythos zufolge verhalfen Oliven der Athene, Göttin der Weisheit, zu einem Sieg über Poseidon, dem Gott des Meeres. Sie lagen im Streit um die Schutzherrschaft über Attika. Beide machten der Stadt ein Geschenk. Während Poseidon einen Salzwasserbrunnen schenkte, pflanzte Athene einen Olivenbaum. Er spendete den Menschen Nahrung und Öl für Arznei, Körperpflege und sakrale Zwecke. Die Göttin gewann den Streit, und die Stadt – das heutige Athen – wurde nach ihr benannt.

Noch immer spielen Oliven in Griechenland ein wichtige Rolle, vor allem ihr Öl. Pro Person und Jahr werden 18 Liter Olivenöl konsumiert, in Deutschland ist es nur ein Liter. Hierzulande werden 50 000 Tonnen Olivenöl pro Jahr verkauft.

Olivenöl ist ein Alleskönner. Es macht sich gut in Salaten, zum Braten, Frittieren oder Backen. Dazu gilt es als sehr gesund. Es besteht zu drei Vierteln aus Ölsäure, einer einfach ungesättigten Fettsäure. Sie kann helfen, den Spiegel des als schädlich geltenden LDL-Cholesterins im Blut zu senken und soll sich günstig auf den Blutdruck auswirken. Auch die sekundären Pflanzenstoffe im Öl, zum Beispiel Polyphenole und Tocopherole schützen die Körperzellen vor einer Schädigung durch Sauerstoff.

Die Stiftung Warentest hat 28 Olivenöle der Güteklasse „Nativ extra“ getestet und dabei Geschmack, Geruch und Aussehen sowie die chemische Qualität überprüft. Zusätzlich wurden die Produkte auf Schadstoffe untersucht. Die Tester bewerteten auch die Angaben auf der Verpackung. Testsieger war das Bio-Olivenöl der Feinkostmarke LaSelva. Mit fast 20 Euro pro Liter gehört es zu den teureren Produkten im Test. Fast genauso „gut“ schnitt das mit sechs Euro pro Liter günstigere Öl Cucina von Aldi Süd ab.

Insgesamt schafften nur vier Produkte das Urteil „gut“, 15 waren „befriedigend“ und sechs Öle fielen ganz durch. Sie wurden wegen sensorischer Fehler, also Mängeln in Geruch und Geschmack, abgewertet. Die können entstehen, wenn die Oliven vor dem Pressen beschädigt waren, zu lange oder falsch gelagert wurden. Fast alle mangelhaften Öle schmeckten ranzig und hätten nicht als Olivenöl der höchsten Güteklasse verkauft werden dürfen. Das Öl Baktat hätte überhaupt nicht verkauft werden dürfen. Die Tester fanden starke sensorische Fehler im Produkt. Nach EU-Richtlinien hätte es vor dem Verzehr noch einmal raffiniert werden müssen.

Zum ersten Mal seit fünf Jahren fanden die Tester keine Weichmacher mehr in den Olivenölen. Schadstoffe waren trotzdem in den Produkten, wenn auch nur in unbedenklichen Mengen. In allen Produkten fanden sich polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe unterhalb der Grenzwerte. Sie gelangen über Abgase in die Oliven und dann ins Öl.

Trotz aller gesundheitlichen Vorzüge des Olivenöls sollten beim Kochen auch andere Fette verwendet werden, etwa Rapsöl, das als das gesündeste Fett überhaupt gilt. Wie andere Öle auch sollte Olivenöl nicht über 175 Grad Celsius erhitzt werden, damit sich weniger Acrylamid bildet. Der Stoff gilt als krebserzeugend.

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