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Wirtschaft: Grundstein für den Flughafen gelegt

Neues Milliardenprojekt im Leipziger Norden / Die Nummer vier nach Messegelände, Quelle-Versandhaus und Güterverkehrszentrum LEIPZIG (ms).Am Flughafen Leipzig-Halle wurde am Donnerstag der Grundstein für den Neubau einer Start- und Landebahn sowie eines Abfertigungsbereiches gelegt.

Neues Milliardenprojekt im Leipziger Norden / Die Nummer vier nach Messegelände, Quelle-Versandhaus und Güterverkehrszentrum LEIPZIG (ms).Am Flughafen Leipzig-Halle wurde am Donnerstag der Grundstein für den Neubau einer Start- und Landebahn sowie eines Abfertigungsbereiches gelegt.Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf sprach von einem "weit über die beiden Städte hinaus" reichenden Ereignis.Das mehr als eine Mrd.DM teure Projekt ist nach dem nur wenige Kilometer entfernten Messezentrum, dem Quelle-Versandhaus und dem Güterverkehrszentrum die vierte Investition dieser Größenordnung im Nordraum Leipzigs.Es sei, so Biedenkopf, ein Beispiel für den durchdachten Einsatz von Steuergeldern, um mit einer perfekten Infrastruktur auch Investoren aus der privaten Wirtschaft zu einem Engagement zu veranlassen.Die Flughafenerweiterung, die bereits im Jahr 2001 weitgehend abgeschlossen sein soll, ist Teil einer gigantischen staatlichen Investititionsoffensive.So ist die A 14, über die künftig sogar Jumbos im Interkontinentalverkehr zur 3600 Meter langen Piste rollen können, derzeit eine riesige Baustelle.Während hier der sechsstreifige Ausbau bis zum Schkeuditzer Kreuz auf vollen Touren läuft, wird parallel die Trasse für die Hochgeschwindigkeitsstrecke der Bahn vorbereitet.Schon im Jahr 2001 soll im 80 Mill.DM teuren Flughafenbahnhof der ICE München-Leipzig-Berlin halten."Wir haben einen ganz wichtigen Vorteil neben unserer geografischen Lage mit einer relativ hohen Bevölkerungs- und Industriedichte: den Faktor Zeit", sagt Wolfgang Hesse, Geschäftsführer der Flughafen GmbH.Allerdings sehe er sich nicht direkt als Konkurrent von Berlin, das als Hauptstadt "selbstverständlich" ein internationales Luftkreuz verdiene.Doch für die nächsten zehn Jahre könne Leipzig, vor allem im Charterverkehr, auf außergewöhnliche Zuwächse hoffen.Freilich hat gerade hier der sächsische Optimismus in den vergangenen Monaten einen Dämpfer erhalten.Während nach der Wende halbjährlich neue Rekorde vermeldet werden konnten und 1995 bereits zwei Millionen Fluggäste gezählt wurden, stagniert der Zuwachs seither.Möglicherweise wird er in diesem Jahr sogar das Ergebnis aus dem Vorjahr (2,3 Millionen) verfehlen, rechnet man die ersten Monate hoch.Am Flughafen wird dies, wie auch die Rückgänge im Luftfrachtaufkommen, vor allem mit der noch immer nicht gebesserten wirtschaftlichen Situation erklärt.So verabschiedete sich folgerichtig die Deutsche BA.Die angebotenen Direktverbindungen in europäische Hauptstädte lassen sich an wenigen Fingern abzählen.Entsprechend modifiziert fällt auch die Begründung für den Neubau aus: Die alte Bahn sei verschlissen, eine Reparatur nur mit einer halbjährlichen Schließung verbunden.Zudem sei die alte Bahn zu kurz und liege in einer ungünstigen Richtung, heißt es im Flughafen.Auftrieb erhofft sich indes das Güterverkehrszentrum in den nächsten Jahren, wenn es eine direkte Zufahrt zum Frachtbereich des Flughafens erhält.Schon heute wickeln Schenker International und die Post ihre Luftfracht über das GVZ ab, der Großspediteur Kühne und Nagel hat bereits Flächen erworben.Vorteil für Leipzig: Anders als die meisten anderen deutschen Airports hat das Terminal 24 Stunden geöffnet.

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