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Wirtschaft: Gut, dass es euch gibt

Mutige Unternehmer sind der Motor der Wirtschaft. Die Zahl der Firmengründer nimmt jedoch stetig ab

Seit Jahren gibt es mehr Pleiten in Deutschland. Ende der New-Economy-Blase, Rezession und Konsumflaute – all das hat vielen Betrieben das Leben gekostet. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform hat im ersten Halbjahr 2004 zwar einen leichten Rückgang der Insolvenzen um 1,7 Prozent auf 19300 registriert – eine Trendwende bedeute das aber nicht. Das ist die eine Seite der Statistik. Es gibt aber auch jedes Jahr Hunderttausende Neugründungen. Und die sind nicht alle nach einem Jahr wieder verschwunden. Mancher schafft es innerhalb von einem Jahrzehnt zu einigen Dutzend oder sogar zu mehreren Hundert Mitarbeitern. Unterstützung finden sie in einem wahren Dschungel von 163 Förderprogrammen von Bund und Ländern.

Initiative sei wichtig, sagt Thilo Pahl, beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) für Grundsatzfragen der Wirtschaftspolitik zuständig: „Unternehmensneugründungen werden benötigt, um die Dynamik in einer Wirtschaft zu erhalten.“ Deshalb sei es auch beunruhigend, dass die Gründungszahlen in den vergangenen Jahren rückläufig waren. 2003 gab es zwar einen starken Zuwachs – aber vor allem wegen der Einführung der Ich-AG. Insgesamt sei die Neigung der Deutschen zur Selbstständigkeit zurückgegangen, klagt Pahl. 1970 standen Selbstständige noch für 17 Prozent der Erwerbstätigen, heute nur noch für zehn Prozent. Ein großer Hemmschuh sei die Bürokratie. In Berlin etwa müsse ein Gastronomiebetrieb 14 Stellen anlaufen, bis er beginnen darf. „Eine gute Idee wird sich in einer Marktwirtschaft aber immer durchsetzen können“, sagt Pahl. „Die Politik muss dafür ein Klima schaffen, damit mehr solcher Ideen nicht nur in den Köpfen entstehen, sondern auch umgesetzt werden.“

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