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Wirtschaft: Gute Geschäfte zählen mehr als der Ölpreis

Öl ist derzeit – zumindest nominal – so teuer wie noch nie. Pünktlich zum Wochenende brach in New York die Rekordmarke von 75 Dollar je Barrel (159 Liter).

Öl ist derzeit – zumindest nominal – so teuer wie noch nie. Pünktlich zum Wochenende brach in New York die Rekordmarke von 75 Dollar je Barrel (159 Liter). Und was machten die Aktienbörsen? Der Deutsche Aktienindex (Dax) legte erneut leicht zu, notierte sogar kurz über der Marke von 6100 Punkten, das erste Mal seit Juli 2001. Der Dow Jones in New York erreichte sogar ein Sechs-Jahres-Hoch. Und Börsenexperten rechnen für die kommende Woche mit weiter steigenden Kursen.

Die Rekorde beim Öl sind den Anlegern offenbar egal. Sie haben sich daran gewöhnt, solange die Unternehmen gut verdienen. Die Banken sehen zu Optimismus auch genug Grund. Zum einen hat die US-Notenbank Fed jüngst angedeutet, dass die Zeit der regelmäßigen Zinserhöhungen bald vorbei sein könnte. Zum anderen sind die bisher vorgelegten Zahlen der Unternehmen dies- und jenseits des Atlantiks für das erste Quartal 2006 zu einem großen Teil gut ausgefallen. Nur die Technologiebörse Nasdaq musste Federn lassen, weil die Zahlen in diesem Bereich nicht ganz so gut waren wie erhofft.

Nun geht die Quartalssaison in die heiße Phase, mit Ergebnissen zum Beispiel von Amazon, BP, Bayer, Linde, Daimler-Chrysler, Siemens und Volkswagen. Die Experten der Landesbank Rheinland- Pfalz sehen in den bisher vorgelegten Ergebnissen Hinweise, die „tendenziell auf eine erneut überzeugende Berichtssaison“ hindeuten. Auch die Analysten der DZ Bank erkennen bei deutschen und europäischen Werten weiterhin einen Aufwärtstrend. „Von einer Übertreibung am Aktienmarkt kann nach unserer Einschätzung nicht die Rede sein“, schreiben die Experten. Es seien auch noch keine konkreten Hinweise „auf eine bevorstehende Konsolidierung oder gar Korrektur des Dax“ auszumachen. Sprich: Auch wenn der Leitindex bereits kräftig gestiegen ist, dürfte er weiter steigen. Erst für die kommenden Monate sehen die Analysten der DZ Bank leichte Warnsignale für eine schwächere Entwicklung.

Ein wichtiges Thema für die deutsche Finanzwelt wird Air Berlin in der kommenden Woche sein. Das Unternehmen wird am Donnerstag die Preisspanne für den geplanten Börsengang bekannt geben. Am 5. Mai soll Air Berlin dann das erste Mal auf dem Kurszettel auftauchen.

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