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Wirtschaft: Gute Nachrichten für Schwarze

In einer landesweiten Umfrage berichteten vor vier Jahren, erstmalig in der Geschichte der USA, mehr Schwarze (51 Prozent) als Weiße (32 Prozent) von einer Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation. Nur neun Prozent der Schwarzen gaben eine Verschlechterung an, aber 17 Prozent der Weißen.

In einer landesweiten Umfrage berichteten vor vier Jahren, erstmalig in der Geschichte der USA, mehr Schwarze (51 Prozent) als Weiße (32 Prozent) von einer Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation. Nur neun Prozent der Schwarzen gaben eine Verschlechterung an, aber 17 Prozent der Weißen. Die Daten der Volkszählung 2000 können das Phänomen erklären. Obwohl ein Rassenunterschied erkennbar ist, ist er kleiner geworden. Die Arbeitslosigkeit der Schwarzen ist gesunken, sie haben bessere Arbeit und wohnen in besseren, nicht rassengetrennten Gegenden.

Diese unbestreitbaren Verbesserungen mögen überraschen, da die Diskussion allzu oft von pessimistischen Einschätzungen dominiert wird. "Soziologen haben vor den Verbesserungen die Augen verschlossen", sagt der Demograph und Wirtschaftswissenschaftler Edward Glaeser. Er analysierte die Rassentrennung in 291 Großstadträumen: Nur in 19 von ihnen hatte sich die Situation gegenüber 1990 nicht verbessert. Steigende Einkommen haben es mehr und mehr schwarzen Familien ermöglicht, das Ghetto zu verlassen. Der Prozentsatz von Schwarzen unter der Armutsgrenze war 2000 mit 22 Prozent so niedrig wie noch nie, während das durchschnittliche Haushaltseinkommen mit 30 000 Dollar auf ein Rekordhoch gestiegen war. Die Zahlen für Weiße, acht Prozent und 44 000 Dollar, zeigen, dass Schwarze noch einen langen Weg vor sich haben. Dennoch ist der Fortschritt unübersehbar: Noch vor zwanzig Jahren lag der Prozentsatz verarmter Schwarzer bei 36 Prozent, das Haushaltseinkommen lag bei einem Drittel des heutigen Durchschnitts.

Der Grund ist die breite Masse besser Ausgebildeter unter den Schwarzen. Wirtschaftlicher Aufstieg hatte noch nie so viel mit Bildung zu tun wie heute. 1980 hatten kaum 50 Prozent der schwarzen Amerikaner über 25 einen High-School-Abschluss. Heute liegt diese Zahl knapp unter 80 Prozent. Für Schwarze zwischen 25 und 29 ist der Prozentsatz mit 86 Prozent gleich hoch wie bei den Weißen. In weniger als 20 Jahren hat sich die Zahl der Schwarzen mit Universitätsabschluss verdoppelt. Diese Zahlen zeigen: Im heutigen Amerika ist Bildung ein weit besserer Indikator des sozio-ökonomischen Status als die Hautfarbe.

Aus dem \"Wall Street Journal\"[übersetzt]

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