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Wirtschaft: Gutes Gewissen bei der Geldanlage

Dem World Wide Fund For Nature (WWF) fehlt es nicht an Phantasie.Wenn er Kooperationspartner für Naturschutzprojekte sucht, dann findet er sie zuweilen in erstaunlich anmutenden Branchen: So können Freunde von Süßigkeiten Ritter-Sport-Schokolade mit dem WWF-Logo und dem Zusatz "Choc for Life" kaufen - und entsprechend gutem Gewissen.

Dem World Wide Fund For Nature (WWF) fehlt es nicht an Phantasie.Wenn er Kooperationspartner für Naturschutzprojekte sucht, dann findet er sie zuweilen in erstaunlich anmutenden Branchen: So können Freunde von Süßigkeiten Ritter-Sport-Schokolade mit dem WWF-Logo und dem Zusatz "Choc for Life" kaufen - und entsprechend gutem Gewissen.Jetzt können auch Sparer ihr Geld mit möglicherweise besserem Gewissen anlegen.Der WWF und sein neuer Kooperationspartner, die Deutsche-Bank-Tochter DWS Deutsche Gesellschaft für Wertpapiersparen in Frankfurt/Main, machen es möglich.

Ihr gemeinsames Projekt ist ein Investment-Fonds mit dem klangvollen Namen Panda-Renditefonds DWS.Dahinter verbirgt sich allerdings ein ziemlich langweiliges Produkt: ein Fonds, der in internationalen Rentenpapieren anlegt, vornehmlich in Papiere in US-Dollar, DM und europäische Währungen.Was also rechtfertigt den Namen? Ein Teil des Ausgabeaufschlags - die Differenz zwischen dem Ausgabepreis und dem Rücknahmepreis - kommt dem WWF zugute.Die DWS verlangt einen Aufschlag von drei Prozent - das ist genauso viel wie beim traditionellen DWS-Fonds für internationale Rentenpapiere, dem Interrenta.Doch ein Drittel des Ausgabeaufschlags des Panda-Renditefonds landet in der Kasse des WWF.Der fördert mit den Einnahmen ein Projekt, mit dem er seinen Beitrag leisten will, den tropischen Regenwald in der Zentralafrikanisches Republik zu retten.

Ein Prozent der Verkaufserlöse fließt in dieses Programm.Bisher sind Fondsanteile im Wert von etwa 15 Mill.DM verkauft worden - ergibt also rund 150 000 DM für den Regenwald."Das ist eine Premiere für diese Art der Spendenwerbung", sagt Arnd Wünschmann, Umweltsprecher der Umweltstiftung WWF-Deutschland.Auch für die Branche der Investment-Töchter der großen Banken ist diese Kooperation einzigartig - obwohl die umweltgerechte Form der Geldanlage schon seit einiger Zeit angesagt ist.

Das WWF-Projekt in der Dzanga-Sangha-Region dient dem Schutz des nach dem Amazonas-Gebiet zweitgrößten Regenwalds der Welt.In dem leben die letzten der seltenen afrikanischen Waldelefanten.Deren Lebensraum hat sich in den 80er Jahren etwa halbiert.Drastische Konsequenz: Binnen 20 Jahren haben die Menschen mehr als die Hälfte der Elefanten ausgerottet.Das Geld fließt nun in die Forstwirtschaft des Gebietes, für die der WWF die Konzession erhalten hat.Zudem zieht es die Naturschutzorganisation heran, um zuverlässige Wildhüter auszubilden.Während es vor sieben Jahren fünf Hüter gab, die nach WWF-Angaben von Holzunternehmen bestochen worden waren, sind es inzwischen etwa 40.Außerdem kommen die Einnahmen der Umwelterziehung der Einwohner und dem Ökotourismus zugute.

Bleibt die Frage, ob die Anlage in den Panda-Renditefonds lohnt.Antwort: nicht für jeden, der Geld verdienen und der Umwelt etwas Gutes tun will.Denn es gibt - allein bei der DWS - noch einen internationalen Rentenfonds, der gar keinen Ausgabeaufschlag kostet: den DWS Internationale Renten Typ 0.Er gehört zur Familie der sogenannten Trading-Fonds, für die die Investment-Gesellschaft zwar keinen Ausgabeaufschlag, aber höhere Verwaltungsgebühren verlangt.Während Interrenta und Panda-Renditefonds 0,7 Prozent Gebühren im Jahr kosten, fallen beim DWS Internationale Renten Typ 0 bis zu 1,25 Prozent Gebühren jährlich an.Gerade für Anleger, die ihre Fonds nur kurze Zeit im Depot halten, ist der aufschlagfreie Fonds lukrativ.Auch für das Gewissen: Denn das Geld, das die Investoren übrig behalten, können sie auch für einen guten Zweck spenden.

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