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Wirtschaft: Hängepartie bei Beiersdorf

Von Maurice Shahd Das Management des Konsumgüterherstellers Beiersdorf dürfte sich die Haare raufen. Seit Monaten wird darüber spekuliert, wer bei dem Produzenten so bekannter Marken wie Nivea, Tesa oder Hansaplast in Zukunft das Sagen haben wird.

Von Maurice Shahd

Das Management des Konsumgüterherstellers Beiersdorf dürfte sich die Haare raufen. Seit Monaten wird darüber spekuliert, wer bei dem Produzenten so bekannter Marken wie Nivea, Tesa oder Hansaplast in Zukunft das Sagen haben wird. Planungssicherheit ist etwas anderes. Fest steht: Die Allianz will ihren 43-Prozent-Anteil an Beiersdorf verkaufen. Tchibo hält 30 Prozent an Beiersdorf (der Rest ist Streubesitz) und würde gerne die Anteile der Allianz übernehmen. Das Geld dafür ist da, denn Tchibo hat fünf Milliarden Euro aus dem Verkauf des Zigarettenherstellers Reemtsma in der Tasche und will dem eigenen Unternehmen mit dem Zukauf eine neue Perspektive geben.

Doch mit seinen weltberühmten Marken hat Beiersdorf das Interesse von Konzernen ganz anderer Größenordnung geweckt. Jetzt will offenbar Procter & Gamble einsteigen, ein Global Player, der deutlich finanzstärker ist als Tchibo. Der amerikanische Konzern ist mit seinen Marken von Ariel bis Tempo weltweit präsent –dieses Vertriebs- und Händlernetz könnte auch Niveau helfen. Tchibo setzt dagegen auf seine langjährigen Beziehungen zu Beiersdorf, die einen reibungslosen Übergang und Kontinuität ermöglichen würden. Die einstigen Kaffeeröster würden die Eigenständigkeit des Unternehmens garantieren, während Procter & Gamble die Beiersdorf-Topmarken mit dem eigenen Management führen könnte.

Am Ende dürfte bei allen Abwägungen der Preis zählen, den ein potenzieller Käufer auf den Tisch legen will. Doch die Allianz sollte den Verkauf nicht länger hinziehen: Die Entscheidung ist überfällig, damit Beiersdorf nicht handlungsunfähig wird.

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