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Halbjahreszahlen: Gewinne bei der Telekom brechen ein

Streiks, Billigmarke und andauernder Kundenschwund im Festnetzgeschäft. Diese Probleme der Telekom schlagen sich auch in der Halbjahresbilanz des Konzerns nieder. Doch trotz zwei Prozent weniger Gewinn sieht sich Telekom-Chef Obermann auf Kurs.

Die Deutsche Telekom steht angesichts des anhaltenden scharfen Wettbewerbs im Mobilfunk und im Festnetz im Inland weiterhin unter Druck. Im ersten Halbjahr 2007 verlor der Bonner Konzern weitere 1,1 Millionen Anschlüsse an die Konkurrenz, wie das Unternehmen in einem Zwischenbericht mitteilte. Die hierdurch entstandenen Umsatzeinbußen seien durch die positive Entwicklung auf dem Breitbandmarkt (DSL) nicht wettgemacht worden. Allerdings trieb das weiterhin blühende Auslandsgeschäft, dabei vor allem der Mobilfunk in den USA, die Umsätze und Gewinne an. Dennoch schrumpfte der Konzerüberschuss, auch bedingt durch gestiegene Abschreibungen und einen höheren Steueraufwand, um fast die Hälfte auf 1,1 Milliarden Euro.

Zweites Quartal besser

In der schwächelnden Festnetzsparte erntet die Telekom inzwischen die ersten Früchte ihres Sparprogramms. "Wir sind mit unserem Maßnahme zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit auf einem guten Weg", erklärte Vorstandschef René Obermann. Im zweiten Quartal lag in diesem Bereich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) leicht über den ersten drei Monaten 2007. Im Mobilfunk behauptete die Telekom Ende Juni mit 34,3 Millionen Kunden ihre Marktführerschaft in Deutschland. In den USA zählt das Unternehmen inzwischen fast 27 Millionen Kunden in ihrem Bestand.

Insgesamt erwirtschaftete die Telekom im ersten Halbjahr ein bereinigtes Ebitda von 9,6 Milliarden Euro, rund 2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz erhöhte sich um 3,5 Prozent auf 31 Milliarden Euro. "Wir liegen im Plan, unsere Finanzziele für 2007 zu erreichen", betonte Obermann. Im Januar hatte der Vorstand seine Prognosen für das laufende Jahr wegen des schwachen Inlandsgeschäfts nach unten korrigiert.

Auslandsgeschäft stark

Mehr als die Hälfte des Geschäfts macht die Telekom inzwischen im Ausland. Der Inlandsumsatz fiel im zweiten Quartal um 6,3 Prozent auf 7,62 Milliarden Euro. Dagegen legten die Auslandserlöse um 13,7 Prozent auf 7,95 Milliarden Euro zu. Das internationale Geschäft verhalf dann auch zu einem Ebitda-Anstieg um 1,8 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro. Der Quartalsüberschuss sackte dagegen um 40,3 Prozent auf 608 Millionen Euro ab.

Allein im zweiten Quartal verlor die Telekom 516.000 Telefon-Festnetzanschlüsse. Dafür gab es einen Schub bei DSL mit 448.000 neuen Kunden. Im Mobilfunk gewann T-Mobile in Deutschland seit Jahresbeginn 428.000 neue Kunden. Der Umsatz sank allerdings angesichts der Preiskämpfe um 2,6 Prozent auf vier Milliarden Euro. Weltweit erhöhte T-Mobile die Kundenzahl um 2,56 Millionen auf 112 Millionen. (mit dpa)

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