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Wirtschaft: Hamburg-Berlin: Ein Magnetbahnprojekt ohne Chancen

Die Geschichte der Magnetschwebebahn ist eine Geschichte des Planungswahnsinns. Ende der 80er Jahre glaubten Industrie und Politik ernsthaft, das völlig neue Verkehrsmittel ohne jeglichen staatlichen Zuschuss bauen und betreiben zu können.

Die Geschichte der Magnetschwebebahn ist eine Geschichte des Planungswahnsinns. Ende der 80er Jahre glaubten Industrie und Politik ernsthaft, das völlig neue Verkehrsmittel ohne jeglichen staatlichen Zuschuss bauen und betreiben zu können. Geplant war eine Strecke von Hamburg über das Ruhrgebiet und Frankfurt bis München. Kostenpunkt: 15 Milliarden Euro. Selbst die 200 Kilometer lange Teilstrecke KölnFrankfurt wurde nie realisiert, dort fährt heute der ICE. Große Hoffnungen ruhten lange auf der Alternative Hamburg-Berlin. Das bis zu neun Milliarden Euro teure Projekt wurde im Jahr 2000 verworfen – mangels Wirtschaftlichkeit. Daran hat sich bis heute nichts geändert – auch wenn der Hamburger Senat die Idee plötzlich wieder beleben will. In Berlin ist das Interesse gleich Null: Kein Thema, heißt es im Bundesverkehrsministerium. „Die Entscheidung ist vor drei Jahren gefallen“, kommentiert die Landesregierung. Selbst längst begrabene Megaprojekte (Berlin-Moskau oder Berlin-Budapest) werden immer wieder aufgetischt – ohne jede Chance auf Realisierung. Aktueller denn je ist dagegen die 79 Kilometer lange Strecke zwischen Dortmund und Düsseldorf für den schnellen Regionalverkehr. Investitionsaufwand etwa 3,2 Milliarden Euro. Und Bayern will das Stadtzentrum von München mit dem Flughafen verbinden – die 37 Kilometer sollen 1,6 Milliarden Euro kosten. Seit der Kanzler und sein Wirtschaftsminister am Jahresende in Schanghai die erste öffentliche Transrapidstrecke eingeweiht haben, lautet das Motto „jetzt oder nie“. fo

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