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Wirtschaft: Hamburger Senat will Airbus-Gegner enteignen Konzern vertagt Standortentscheidung auf 2006

Hamburg Im Streit um die Startbahn-Verlängerung bei Airbus in Hamburg schafft der europäische Flugzeugbauer Fakten: Bis Mitte 2007 werde der auf Hamburg entfallende Anteil an den geplanten A380-Auslieferungen von Airbus in Toulouse mit übernommen, teilte Deutschland-Chef Gerhard Puttfarcken am Donnerstag mit. Die Entscheidung über den Bau des Auslieferungszentrums für das weltgrößte Passagierflugzeug solle wegen des Rechtsstreits um die Verlängerung der Hamburger Start-und Landebahn offen gehalten werden, sagte er.

Hamburg Im Streit um die Startbahn-Verlängerung bei Airbus in Hamburg schafft der europäische Flugzeugbauer Fakten: Bis Mitte 2007 werde der auf Hamburg entfallende Anteil an den geplanten A380-Auslieferungen von Airbus in Toulouse mit übernommen, teilte Deutschland-Chef Gerhard Puttfarcken am Donnerstag mit. Die Entscheidung über den Bau des Auslieferungszentrums für das weltgrößte Passagierflugzeug solle wegen des Rechtsstreits um die Verlängerung der Hamburger Start-und Landebahn offen gehalten werden, sagte er.

Während Puttfarcken betonte, die nationale Balance im Airbus-Mutterkonzern EADS solle nicht geändert werden, warnten Branchenexperten, bei dem Prestigeprojekt drohe eine Gewichtsverlagerung zu Lasten des deutschen Standorts. Ursprünglich wollte Airbus in Hamburg ab 2006 den A380 ausliefern. Dennoch begrüßte Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust am Donnerstag die Entscheidung, weil Hamburg jetzt mehr Zeit bekomme. „Wir sind froh, dass wir diese Übereinkunft mit Airbus treffen konnten“, sagte er. Von Beust kündigte an, er wolle die verkaufsunwilligen Grundstückseigner enteignen, um die Start-und Landebahn um 589 Meter verlängern zu können. Jetzt werde ein verändertes Planfeststellungsverfahren vorbereitet, um die notwendigen Grundstücke im kommenden Jahr zu erhalten. Der Ausbau der Start- und Landebahn solle dann in den ersten Monaten des Jahres 2006 erfolgen, sagte von Beust.

Für die Verlängerung der Start- und Landebahn fehlen noch drei Grundstücke. Darunter besitzt eines die Kirchengemeinde in Neuenfelde. Von Beust bezeichnete das Verhalten der Kirche, ihr Land nicht zu verkaufen, als „unchristlich“. Die Kirchengemeinde müsse Einsicht zeigen, um die Zukunft Hamburgs als bedeutenden Standort der Luftfahrtindustrie nicht zu gefährden. Die Kirche hatte Verhandlungen mit dem Senat abgebrochen und ist nicht mehr zu außergerichtlichen Gesprächen bereit. Der Bürgermeister dagegen signalisierte Gesprächsbereitschaft. „Wir halten an unserem Ziel fest, die Eigentümer von einem freiwilligen Verkauf zu sehr guten Konditionen zu überzeugen“, sagte von Beust.

Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall gute Chancen, dass Hamburg angesichts der veränderten Lage per Gerichtsbeschluss die fehlenden Grundstücke erhält. Ein Großteil der Eigentümer in Neuenfelde habe Grundstücke an die Stadt abgegeben. Eine erste Enteignung scheiterte aber vor Gericht. „Wir hoffen, dass es doch noch zu einer positiven Lösung für Hamburg kommt“, sagte Arndt Schoenemann vom Bundesverband der Deutschen Luftfahrtindustrie. lip/mwb/HB

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