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Handel: Douglas verdient in der Krise

Deutschlands Einzelhandel kehrt zurück auf den Expansionspfad. Nachdem am Dienstag der Metro-Konzern sein Investitionsbudget aufstockte, kündigte am Mittwoch auch Douglas neue Investitionen an.

Düsseldorf -  Der Start ins neue Geschäftsjahr, das bei Douglas mit dem Weihnachtsquartal beginnt, sei bei einem Umsatzplus von 0,7 Prozent „insgesamt recht zufriedenstellend verlaufen“, berichtete Vorstandschef Henning Kreke. Im Heimatmarkt zog das Geschäft sogar um 1,6 Prozent an. Jetzt sollen im laufenden Jahr auch die Investitionen steigen – von 112 auf 120 Millionen Euro. Nach dem Einbruch durch die Wirtschaftskrise hatte der M-Dax-Konzern, der 2008 noch 155 Millionen Euro in sein Ladennetz gesteckt hatte, zunächst kräftig auf die Bremse getreten. Um die Liquidität nicht zu gefährden, ließ Kreke sein Unternehmen 2009 aus der Substanz leben: Die Abschreibungen übertrafen die Investitionen deutlich.

Doch für den Eigentümer der Douglas-Parfümerien, Thalia-Buchhandlungen, Christ-Juwelierläden, Hussel-Konfiserien und Appelrath-Cüpper-Kaufhäuser lief es besser als befürchtet. Mit einem Anstieg von 2,3 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro übertrafen die Hagener im Geschäftsjahr 2009 nicht nur die eigenen Umsatzerwartungen. Weil der Konzern aus der laufenden Geschäftstätigkeit 192 Millionen Euro verdiente, und damit kaum weniger als im Vorjahr, konnte Douglas mitten in der Krise sogar seine Nettoverschuldung um fast ein Drittel auf 166 Millionen Euro reduzieren.

Entgegen den Befürchtungen des Handelsverbandes HDE, der für 2010 ein leichtes Minus voraussagt, hat das Weihnachtsgeschäft die Stimmung belebt. Nur noch sechs Zähler blieb das Händlerbarometer der Branchenberatung BBE im Dezember unter der 100 Punkte-Marke, bei der sich Optimisten und Pessimisten in ihren Einschätzungen die Waage halten. In Westdeutschland kletterte der Wert sogar auf 98,7 Punkte – den höchsten Stand seit Anfang 2008.

Für Douglas reicht die Zuversicht, um als erstes Handelsunternehmen eine Prognose abzugeben. Zwischen 120 und 130 Millionen Euro soll 2010 das Vorsteuerergebnis liegen, der Umsatz soll um bis zu zwei Prozent steigen. Für den Wiederaufstieg scheinen Deutschlands Handelskonzerne gerüstet. Selbst Metro und Douglas, deren Osteuropageschäft 2009 erheblich gelitten hat, sind mit einem blauen Auge davon gekommen. Bereinigt um Sonderposten sank bei Douglas der Vorsteuerertrag (Ebit) gerade einmal um 24 Millionen auf 128 Millionen Euro.

Christoph Schlautmann (HB)

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