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Wirtschaft: Handy-Kosten im Ausland sinken

EU-Parlament billigt Kompromiss zu Roaming

Straßburg - Auslandsgespräche mit dem Handy werden europaweit billiger. Das Europäische Parlament hat am Mittwoch nahezu einstimmig einem Kompromiss zugestimmt, der in der vergangenen Woche ausgehandelt wurde. Damit ist der Weg endgültig frei für die Festlegung von Obergrenzen für Handy-Auslandsgebühren, die noch im Spätsommer die Verbraucher spürbar entlasten werden. EU-Kommissarin Viviane Reding sprach von einem „guten Tag für Verbraucher und Geschäftsreisende“.

Für Handy-Gespräche im EU-Ausland – das sogenannte Roaming – dürfen die Anbieter künftig höchstens 49 Cent pro Minute berechnen. Wird man im Ausland auf dem Mobiltelefon angerufen, dürfen maximal 24 Cent in Rechnung gestellt werden. Hinzu kommt noch die jeweilige Mehrwertsteuer, für deutsche Verbraucher liegt die Grenze damit bei 58,31 Cent. Zudem sollen die Preise in den nächsten zwei Jahren um je drei Cent sinken. Bereits beim Grenzübertritt müssen die Betreiber ihre Kunden künftig per SMS über die neuen Tarife informieren.

Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Joachim Wuermeling, versprach, die deutsche Ratspräsidentschaft werde sich bei der technischen Umsetzung der Beschlüsse beeilen, damit die Regelung am 29. Juni in Kraft treten könne. Danach haben die Telefongesellschaften einen Monat Zeit, um ihren Kunden – etwa in Form von „Sommerpaketen“ – günstige Tarifvorschläge zu machen. Innerhalb von zwei Monaten müssen sich die Kunden dann für einen Tarif entscheiden. Doch selbst wenn sie gleich reagieren, haben die Telefonanbieter für die Umsetzung noch einen weiteren Monat. Bestenfalls können die „Euro-Tarife“ folglich erst nach der Ferienzeit Anfang September genutzt werden. Wuermeling appellierte deshalb an die großen Netzbetreiber: „Warten Sie nicht ab, sondern senken Sie möglichst schon jetzt die Tarife.“ Thomas Gack

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