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Haniel: Metro-Großaktionär verdient viel weniger

Der Duisburger Familienkonzern Haniel gerät durch einen erheblichen Gewinneinbruch unter Druck. Haniel will seine Dividende nun drastisch kürzen.

Duisburg - Der Duisburger Familienkonzern Haniel gerät durch einen erheblichen Gewinneinbruch unter Druck. Wie der Großaktionär des Handelskonzerns Metro am Montag mitteilte, brach im vergangenen Jahr das Nachsteuer-Ergebnis um 88 Prozent ein. Statt 1,06 Milliarden Euro wie im Vorjahr blieben dem Traditionsunternehmen damit unterm Strich lediglich 128 Millionen Euro übrig. Hintergrund seien unter anderem Einmaleffekte in der Gesamthöhe von über 500 Millionen Euro.

Gleichzeitig schwelt die Führungskrise in dem Familienkonzern weiter. Immer noch ist nicht entschieden, was aus der Doppelrolle von Haniel-Vorstandschef Eckhard Cordes wird, der in Personalunion auch den Dax-Konzern Metro führt. An dem Düsseldorfer Handelsunternehmen (Mediamarkt, Saturn, Kaufhof, Real), das für Haniel das wichtigste Investment darstellt, sind die Duisburger mit 34 Prozent beteiligt.

Vor wenigen Wochen hatte Cordes einen „Handelsblatt“-Bericht bestätigt, wonach er sich künftig allein auf die Metro-Führung konzentrieren wolle. Für Haniel, sagte er damals, werde ein viertes Vorstandsmitglied gesucht, das möglicherweise in Zukunft in Duisburg den Vorsitz übernehmen solle. Gestern aber deutete er an, dass inzwischen auch eine andere denkbare Lösung existiere. „Es gibt nennenswerte Stimmen in der Haniel-Familie, die es lieber sähen, wenn ich mich allein auf Haniel konzentrieren würde.“

Den Unmut mehrerer der 560 Familienmitglieder des Haniel-Clans hatte sich Cordes zugezogen, nachdem er vor Weihnachten vor einem Ausfall der Dividende gewarnt hatte. Anschließend ruderte er zurück. Trotz des drastischen Gewinneinbruchs schüttet Haniel nun auch für das abgelaufene Geschäftsjahr 70 Millionen Euro aus – das sind allerdings gut 40 Prozent weniger als im Vorjahr. cs (HB)

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