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Wirtschaft: Hapag Lloyd schrumpft durch Verkauf von Töchtern Logistikkonzern konzentriert sich vor Börsengang auf Container

(beu/ebe/rob/HB). Der Schifffahrts und Logistikkonzern Hapag-Lloyd AG, eine Tochter des Reisekonzerns Tui, bereitet sich nach den Worten von Vorstandschef Michael Behrendt „mit aller Kraft“ auf einen Börsengang in der zweiten Jahreshälfte vor.

(beu/ebe/rob/HB). Der Schifffahrts und Logistikkonzern Hapag-Lloyd AG, eine Tochter des Reisekonzerns Tui, bereitet sich nach den Worten von Vorstandschef Michael Behrendt „mit aller Kraft“ auf einen Börsengang in der zweiten Jahreshälfte vor. Nach Handelsblatt-Informationen aus Finanzkreisen befinden sich die Vorbereitungen aber in der frühen Startphase.

Tui will sich auf der Hauptversammlung im Mai ermächtigen lassen, bis zu 49,9 Prozent der Hapag-Lloyd-Aktien an der Börse zu platzieren. Wie groß der Anteil am Ende sein werde, hänge von der weiteren Stimmung am Kapitalmarkt ab, sagte Behrendt. Finanzexperten schätzen den Zeitpunkt eines Hapag-Lloyd-Börsengangs allerdings als günstig ein. Das US-Forschungsinstitut Global Insight rechnet für die Jahre 2004 bis 2006 mit einem Anstieg des internationalen Containerverkehrs um rund sechs Prozent pro Jahr.

Hemmnis für den Börsengang könnten allerdings direkte Übernahmeangebote durch große Reedereien sein. Der Oetker-Konzern, zu dem unter anderem die Reederei Hamburg Süd gehört, hat zuletzt mehrfach sein Interesse an einer Hapag-Lloyd-Übernahme kundgetan. „Uns liegt aber nach wie vor kein Angebot vor“, hieß es am Donnerstag bei der Tui. Sollte noch ein Übernahmeofferte folgen, müsste der Mutterkonzern Tui laut Behrendt eine Auktion starten.

Hapag-Lloyd will sich künftig auf die Kernbereiche Containerschifffahrt und Luxus-Kreuzfahrten konzentrieren. Rückwirkend zum 1. Januar wurde die Bulk- und Speziallogistik unter dem Namen Lehnkering GmbH mit einem Umsatz von 521 Millionen Euro verkauft. Die ab 1. Mai unter dem Namen VTG firmierende Schienenlogistik (Umsatz 401 Millionen Euro) soll in der nächsten Zeit ebenso wie der 67 Prozent-Anteil am französischen Mobilbauten-Vermieter Algeco verkauft werden. Die Bedeutung der Containerschifffahrt wird deutlich beim Blick auf die Bilanz. Von den 3,9 (3,8) Milliarden Euro Umsatz des Konzerns im Jahr 2003 entfielen 2,2 Milliarden Euro auf die Container-Liniendienste. Das operative Ergebnis kletterte gegenüber dem Vorjahr um 70 Prozent auf 343 Millionen Euro – ein Rekordhoch in der 157-jährigen Geschichte des Konzerns. Hieran hatte die Containerschifffahrt einen Anteil von 74 Prozent.

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