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Wirtschaft: „Happige Vorbehalte gegen Ignaz Walter“ Gläubiger von Walter Bau uneins über Sanierung

Augsburg/Berlin In den Verhandlungen über die Zukunft des Baukonzerns Walter Bau wird Gläubigerkreisen zufolge die Zeit knapp. „Eine Lösung muss noch im Januar gefunden werden“, hieß es.

Augsburg/Berlin In den Verhandlungen über die Zukunft des Baukonzerns Walter Bau wird Gläubigerkreisen zufolge die Zeit knapp. „Eine Lösung muss noch im Januar gefunden werden“, hieß es. Am Bau würden Rechnungen zum Monatsende gezahlt, auch die Gehälter müssten überwiesen werden. Doch die Gläubigerbanken haben sich noch auf kein Sanierungskonzept geeinigt. Vor allem das niederländische Bankhaus ABM Amro stellt sich quer. Aber auch in der Bankgesellschaft Berlin gibt es „happige Vorbehalte gegen die Person von Unternehmensgründer Ignaz Walter“. Das erfuhr der Tagesspiegel aus Branchenkreisen.

Um den von der Insolvenz bedrohten Baukonzern noch zu retten, müssten sich alle 27 Gläubigerbanken und Kreditversicherer auf ein Sanierungskonzept einigen. Verweigert auch nur ein einziger Gläubiger seine Zustimmung und übernehmen die anderen nicht seine Forderungen, muss Walter Bau Insolvenz anmelden. Das Sanierungskonzept sieht neben dem Verkauf der Bautechnik-Tochter DSI die Streichung von 400 Arbeitsplätzen und eine Verlängerung der Bürgschaften von 1,5 Milliarden Euro vor.

ABM Amro ist offenbar eines der letzten Institute, das mit dem Sanierungskonzept noch nicht einverstanden ist. Entsprechend stark ist nun die Verhandlungsposition der Niederländer in den weiteren Gesprächen. Branchenkreisen zufolge ist Walter Bau mit 50 Millionen Euro bei ABM Amro verschuldet.

Daneben machen es aber auch andere Banken dem Bauunternehmen nicht leicht. So hat auch die Bankgesellschaft Berlin noch große Bedenken. Branchenkreisen zufolge will sie aber „nicht als Buhmann dastehen“ und habe daher dem Sanierungskonzept zugestimmt. Die Berliner hätten ihre Zustimmung allerdings an Bedingungen geknüpft, die für Walter Bau „fast nicht erfüllbar“ seien, sagte ein Banker. So drängten die Berliner beispielsweise darauf, dass sich Ignaz Walter selbst über eine Kapitalerhöhung an der Sanierung beteiligt.

Auch die Landesbank Rheinland-Pfalz, deren Kreditvolumen sich bei Walter Bau auf 30 Millionen Euro belaufen soll, hat ihre Zustimmung an ein Junktim gebunden: Sie verlangt offenbar, dass andere Banken einen Teil ihrer Forderungen übernehmen. awm/nic

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