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Wirtschaft: Haushaltswaren

Früher lockten die „Weißen Wochen“ zum Aussteuerkauf, heute ziehen hohe Preisnachlässe die Neujahrs-Einkäufer an

PREIS DER WOCHE

Zum Jahresbeginn wird das eigene Heim neu ausgestattet: Der Januar ist der traditionelle Einkaufsmonat für Haushaltswaren. Schon um 1900 kauften Mütter mit ihren Töchtern während der „Weißen Wochen“ günstig Geschirr, Tischdecken und Töpfe für die Aussteuertruhe ein. Bis heute hat sich im Handel die Tradition gehalten, Haushaltswaren Anfang des Jahres zu reduzieren; gerade Porzellanservice, Töpfe, Elektrogeräte und Heimtextilien sind jetzt preiswerter.

So kostet bei Karstadt das weiße Friesland-Service (60-teilig, für acht Personen) 150 statt 582,10 Euro, eine Bodum-Kaffeekanne gibt es für zehn statt für 19,99 Euro, das fünfteilige Fissler Edelstahl-Topfset ist für 159 statt 308,95 Euro zu haben. Auch Haushaltsgeräte sind herabgesetzt: Viele Waschmaschinen und Kühlschränke kann man für 20 bis 30 Prozent weniger mit nach Hause nehmen. Beim Kaufhof am Berliner Alexanderplatz erstreckt sich das Angebot auch auf Tisch- und Bettwäsche: Baumwollbettwäsche (zehn statt 20 Euro) und Damast-Tischdecken (1,30 mal 2,75 Meter für 25 statt 49,95 Euro) kosten nur noch die Hälfte. Verkaufsschlager sind jedoch bei den herrschenden Temperaturen Edelstahl-Thermoskannen (ein Liter-Kanne für 19,99 statt 24,95 Euro). Auch die guten Vorsätze zum neuen Jahr hinterlassen Spuren in der Einkaufsstatistik: Viele Personenwaagen (zum Beispiel von Leifheit, 49,99 statt 77,95 Euro) gehen zurzeit über die Ladentheke.

Unter dem Strich können Verbraucher während der Angebotswochen bis zu 70 Prozent bei Haushaltswaren einsparen. Der Handel reagiert mit den niedrigen Preisen auf das traditionelle Kaufverhalten der Kunden: „Wir stellen seit langem fest, dass die Leute zum Jahresbeginn ihre Haushaltsbestände ergänzen. Wenn an Weihnachten das gute Service mit den Suppentassen auf den Tisch kommt und man sich ärgert, dass schon wieder ein Teil fehlt, zieht man im Januar los und kauft nach“, sagt Elmar Kratz, Pressesprecher bei Karstadt. Auch der Trend zu Geld- und Gutscheingeschenken an Weihnachten zieht noch nach den Feiertagen viele Verbraucher in die Läden. Und gerade im Winter möchte man es zu Hause heimelig haben: „Zum neuen Jahr gibt es einen Run auf Haushaltswaren. Anscheinend besinnen sich in der kalten Jahreszeit viele auf ein gemütliches Heim und richten es ein“, stellt eine Mitarbeiterin beim Kaufhof fest. Die Angebotswochen für Haushaltswaren laufen noch bis Ende Januar, dann beginnt der Winterschlussverkauf für Textilien. Foto: dpa

Nicole Heissmann

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