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Wirtschaft: Heftige Konkurrenz für die ILA in Schönefeld

Britische Luftschau ab 2000 vermutlich fast zeitgleich / In Berlin über 700 Aussteller, auch alle namhaften US-Firmen BERLIN (mo).Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) hat sich in Schönefeld etabliert.

Britische Luftschau ab 2000 vermutlich fast zeitgleich / In Berlin über 700 Aussteller, auch alle namhaften US-Firmen BERLIN (mo).Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) hat sich in Schönefeld etabliert.Drei Wochen vor Beginn der Messe, die zum vierten Mal stattfindet, verzeichnen die Veranstalter eine über Erwarten rege Teilnahme.Die Anmeldung von über 700 Firmen aus mehr als 30 Ländern belege das wachsende Interesse an der Messe, betonte Norbert Lammert, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium und Koordinator für die Deutsche Luft- und Raumfahrt am Montag in Berlin. Lammert würdigte die ILA, die vom 18.bis zum 24.Mai stattfindet, als eine der bedeutendsten Messen der Branche, an der sich bezeichnenderweise mittlerweile auch alle renommierten US-Unternehmen - von General Electric über Lockheed Martin, Pratt & Whitney bis zu Boeing - beteiligten.Fraglos profitiert die Ausstellung dabei von der ausgesprochen guten Auftragslage des Flugzeugbauers Airbus und dem momentanen Boom in der Branche, die, wie Hans Eberhard Birke vom Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) sagte, mittlerweile "aus dem Tal der Tränen heraus" sei. Im übrigen, so Lammert, bewähre sich die ILA als geeignetes Forum für den Austausch von Politik und Industrie, insbesondere auch als Podium für den Ost-West-Dialog.Im Rahmen der etwa 50 angekündigten Kongressen und Konferenzen steht unter anderem auch die Airbus-Minister-Konferenz am 19.Mai auf dem Programm.Nicht zuletzt unterstrich Lammert die besondere Bedeutung für die Region.Auch in Brandenburg zeige man mittlerweile mehr Verständnis dafür, daß auf der ILA alle Aspekte der Branche zur Geltung kommen müßten.In der Vergangenheit war wiederholt gerade aus Brandenburg, dem eigentlichen Gastgeber, Kritik an der Ausstellung von wehrtechnischen Produkten - wie dem Jäger 90 und dem Eurofighter - geübt worden.Auch in diesem Jahr ist die Bundeswehr übrigens wieder einer der größten Aussteller. So beeindruckend die Wachstumsraten der Messe auch sind, mit denen die Veranstalter jetzt aufwarten können: 34 Prozent mehr Aussteller, 31 Prozent mehr Ausstellungsfläche und 87 Prozent mehr zur Verfügung stehende Freifläche: So ungewiß ist doch, ob sich die Ausstellung auch wirtschaftlich trägt.Dabei spielen natürlich auch die effektiven Besucherzahlen eine Rolle.Nach 225 000 Besuchern vor zwei Jahren, auf der ILA 1996, rechnen BDLI und Messe Berlin dieses Mal mit 20 bis 30 Prozent mehr Besuchern.Im Wirtschaftsplan der Messe sind zumindest 260 000 Besucher vermerkt.Selbst wenn so viele den Weg zur ILA finden, werden damit aber nicht alle Kosten bestritten werden können.Messe-Geschäftsführer Karl-Joachim Kierey spricht zwar nur von rund 12 Mill.DM, den die Ausstellung koste.Darüber hinaus aber besteht noch ein Zuwendungsbedarf von mehreren Millionen. Anders als in vergangenen Jahren wird der Bund der ILA dabei dieses Jahr direkt keine Zuschüsse mehr gewehren.1992, 1994 und 1996 hatte der Bund der ILA einen Entwicklungskostenzuschuß von jeweils rund einer Mill.DM zugestanden."Diese Ausnahme darf nicht zur Dauerregelung werden", erklärte Lammert jetzt die jüngste Zurückhaltung des Bundes.Allerdings fließt auch 1998 indirekt noch eine Mill.DM von Bonn nach Berlin.Denn der Bund finanziert die Sonderausstellung "50 Jahre Luftbrücke" extra.Die Hauptlasten der Messe tragen aber nach wie vor Brandenburg und Berlin; im Verhältnis von 60 Prozent zu 40 Prozent.Berlin zahlt dieses Jahr knapp zwei Mill.DM, Brandenburg etwa 2,5 Mill.DM.Und auch 2000 und 2002 muß sich die ILA finanziell noch bewähren.Spannend wird es dabei erst im Jahr 2000.Die fünfte Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung wird voraussichtlich nämlich nahezu zeitgleich zur Konkurrenzveranstaltung in Großbritannien stattfinden.Obwohl man sich hinter den Kulissen seit langem darum bemüht, die drei großen europäischen Raum- und Luftfahrtmessen - in Schönefeld, im britischen Farnborough und im französischen Le Bourget - im Drei-Jahres-Turnus stattfinden zu lassen, haben die Briten ihre Messe von September auf Juli vorgezogen und rücken damit nah an die nächste ILA in Schönefeld, die in Koordination mit der Expo 2000 wohl erst Anfang Juni stattfinden wird.

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