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HEIK AFHELDT trifft …: Rackham Schröder Geschäftsführer Engel & Völkers

Rackham war ein Wickinger. Mutig ist der Mann, der mir hoch über Berlin gegenübersitzt, auch.

Rackham war ein Wickinger. Mutig ist der Mann, der mir hoch über Berlin gegenübersitzt, auch. Er hat das Ruder einer Firma in seiner geschickten Hand, deren „Handelsware“ Wohn- und Gewerbeimmobilien sind. Als studierter Betriebswirt und strategisch denkender Unternehmer beeindruckt der kunstsinnige Mann mit schmalem Kopf und lebhafter Miene durch präzise Marktkenntnisse. Er erklärt: Von 128 000 Wohn- und Geschäftshäusern in Berlin kommen im Durchschnitt pro Jahr ein Prozent auf den Markt, also 1280. Für einen erfolgreichen Abschluss brauche es 500 „aktive Kundenkontakte”. Ein guter Mitarbeiter – fast alle bei ihm sind akademisch ausgebildete, seriös dreinschauende, krawattentragende Herren – schafft 2000 Kontakte im Jahr. Bei einem angepeilten Marktanteil als Nummer 1 von 20 Prozent braucht es also etwa 60 Mitarbeiter. Und die haben sie – und dazu noch weitere zwei eigene Gesellschaften im Netzwerk von Engel & Völkers in Dresden und Leipzig. Insgesamt hat Engel & Völkers derzeit 120 Mitarbeiter in Berlin, Leipzig und Dresden.

„Berlin ist alles”, schwärmt der Mann, der vor 40 Jahren in Wilmersdorf zur Welt kam. Nicht nur für ihn, der aus einem sehr sozial engagierten und kunstinteressierten Elternhaus kommt, ein begeisterter Motorradfahrer und Unterwasser-Rugbyspieler war und früher „ein wenig Angeber”. Eigentlich wollte er nie angestellt sein, aber seine fünf Jahre bei Skandia in England und dann in Berlin fand er super. Gute Atmosphäre, hohe Transparenz „und alle duzten sich”. Das hat ihn beeindruckt und geprägt. 2000 dann hat er gesehen, dass viele seiner Freunde Internet-Millionäre geworden waren. Also stieg er auch ein in die Blase – und war danach alle seine Ersparnisse los. Seine anschließenden vier Monate bei Cargolifter waren nicht viel besser. Auch die Träume platzten. So landete er vor nunmehr schon zehn Jahren bei Engel & Völkers. Eigentlich wollte er dort nur etwas lernen, aber sein strategischer Kopf gefiel.

„Berlin ist alles“, das meint er nicht nur mit Blick auf den boomenden Markt. Die Nachfrage sei viel größer als das Angebot. Aber Berlin biete auch als Lebensraum alles, was man sich nur wünschen kann. Das genießen er, seine Frau und ihre beiden Kinder.

Heik Afheldt war Herausgeber des

Tagesspiegels.

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