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Foto: promo

© Dirk Michael Deckbar

HEIK AFHELDT trifft …: Till Staffeldt, Bankmanager

Da erwartet man doch jemanden, der ganz oben an der Spitze eines Unternehmens steht, auch in den obersten Etagen nahe den Wolken. Weit gefehlt.

Da erwartet man doch jemanden, der ganz oben an der Spitze eines Unternehmens steht, auch in den obersten Etagen nahe den Wolken. Weit gefehlt. Der neue Herr bei der Deutschen Bank, der die Berliner Privatkunden „mit Leidenschaft“ betreuen soll, hat sein unaufgeregt elegantes Büro im Parterre des weißen Hochhauses an der Otto-Suhr-Allee. Es ist Till Staffeldt, Spätrückkehrer nach Berlin, der seit Oktober in der Hauptstadt als Vorsitzender einer vierköpfigen Geschäftsleitung sein Haus auf dem Erfolgspfad nach vorne bringen soll. Auf etwa zehn Prozent schätzen sie ihren Marktanteil bei den Privatkunden in der Region – ohne die Kunden der nun dazugehörenden Berliner Bank. In fünf Jahren sollen es deutlich mehr sein.

Wie soll das gehen? Mit spürbarem unternehmerischen Optimismus, vor allem aber mit einem neuen Konzept, das Kundenzufriedenheit und Aktienmehrwert überzeugend austariert. Besonders gewichtet und auch gemessen wird die Zufriedenheit der Kunden mit den Diensten und Anlageerfolgen. Daran soll auch die Erfolgsbeteiligung – vulgo Boni – der Berater wesentlich gekoppelt werden.

Für einen Erfolg in seiner Geburtsstadt Berlin bringt der Ruhe und Interesse ausstrahlende „lange Kerl“ – 1,92 Meter – gute Voraussetzungen mit. Eine Affinität zum Geld hat der Sohn eines Ärzte-Ehepaares früh verspürt. Schon als kleiner Junge wünschte er sich eine „Kasse mit Schlitz“ zum Sparen. Mit 17 machte er ein Praktikum bei der Deutschen Bank in Düsseldorf. Das führte zu einer veritablen Banklehre nach dem Abi, erst danach kam das Jurastudium in Konstanz und das zweite Staatsexamen in Düsseldorf. Dort waren sein Vater als Klinikdirektor und seine Mutter als Augenärztin tätig. Die letzten Schuljahre hat er im Schweizer Internat in Zuoz verbracht. Seine Eltern waren vom deutschen Schulsystem nicht so überzeugt. 1997 kam der Einstieg bei der Deutschen Bank als Trainee in Hannover und dann als Assistent beim Vorstand in Frankfurt. Seine wichtige Aufgabe war die Konzernentwicklung. Es folgten zwei gute und aufregende Jahre, in denen er sich „pudelwohl“ gefühlt hat, in Singapur. Zurück in Frankfurt war sein Thema das internationale Privatkundengeschäft.

Bisher erobert und entdeckt der Vater von zwei Töchtern und Ehemann einer Anwältin sein Territorium vom Hotel aus. Die Familie lebt noch in Frankfurt. Klar braucht es für einen Erfolg viele Kontakte. Beim täglichen Schwimmen wird er dazu weniger Gelegenheit haben als bei der einen oder anderen Golfrunde. Aber auch sonst wird es, so wie der passionierte, weltgewandte Banker einen für sich einnehmen kann, keine Hürden, sondern bald mehr Gelegenheiten geben, als er wahrnehmen kann.

Heik Afheldt war Herausgeber des

Tagesspiegels.

Till Staffeldt (44) ist seit Oktober 2009 der Vorsitzende der Geschäftsleitung beim

Deutsche Bank Private Banking in Berlin.

Der Bankkaufmann und Jurist stammt aus der Hauptstadt.

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