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HEIK AFHELDT trifft …: Tina Senfter

Hotel-Chefin.

Auf Berlin hat sie sich schon lange gefreut. Nun ist sie nach zehn langen Jahren als Hotelmanagerin in Birma und Vietnam zurück in der Stadt, aus der ihre Mutter stammt. „Ihr Hotel“ ist mit 92 Zimmern unter den Berliner Luxusherbergen und den 130 Häusern, die der französische Hotelkonzern Accor weltweit unter der Marke Sofitel betreibt, ein eher kleines Haus. Aber es ist bei den Gästen sehr beliebt und mit gut 60 Prozent auch gut ausgelastet.

Für die junge Rheinhessin, die in Alsheim als Apothekerstochter aufgewachsen ist und in Heidelberg studiert hat, ist die Stadt eine alte Bekannte. Als Kind und auch später war sie immer wieder mit ihren Eltern zu Besuch hier. So war das Einleben nach den Jahren in Asien auch kein Schock. Nach zwölf Stunden, sagt sie, hat sie sich wieder wie zu Hause gefühlt. Nur, dass die Straßen so leer sind, wundert sie noch immer.

Wenn die elegante blonde Frau von ihrer Karriere erzählt, spürt man ihre Begeisterung für ihren Beruf. Nach einem sehr guten Abitur hat Senfter zunächst Philosophie, Geschichte und Politische Wissenschaften studiert. Aber da fehlte ihr das „Schöpferische“, und sie wechselte zur renommierten Hotelfachschule nach Lausanne. Mit knapp 29 managte sie bereits als stellvertretende Direktorin ad interim ein kleines 2-Sterne-Haus mit 132 Zimmern in Offenbach. 2003 begegnete sie ihrem österreichischen Mann. Beide zog es nach Birma. Allerdings war der eine in der Hauptstadt und der andere fünf Autostunden entfernt an der Küste. So währte die Ehe nur drei Jahre. Die vergangenen zwei Jahre hat Senfter sich ihre Sporen im Novotel nördlich von Hanoi an der Halang Bucht verdient. Die Belegung dort lag bei lausigen 12 Prozent. Als sie ging, waren es 60 Prozent.

Das A und O für den Erfolg sei die Betreuung der Gäste, sagt Senfter. Deshalb hat die Hotel-Chefin jetzt als Erstes ihr Büro aus dem 2. Stock neben die Rezeption verlegt. Den historischen Saal im Berliner Haus will sie künftig mehr nutzen, und sie weiß, wie sehr die Gäste das „Restaurant Aigner“ in ihrem Hause schätzen.

Heik Afheldt war Herausgeber des

Tagesspiegels.

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