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Heizkosten: Jede zweite Abrechnung falsch

Trotz sinkenden Verbrauchs sind die Heizkosten für die deutschen Mieter im vergangenen Jahr stark gestiegen. Der bundesweite "Heizspiegel" des Mieterbundes soll bei der Prüfung der Abrechnungen helfen.

Berlin - Das geht aus einem vom Deutschen Mieterbund veröffentlichten "Heizspiegel" für das gesamte Bundesgebiet hervor. Demnach stiegen die Kosten bei Ölheizungen um etwa 24 bis 27 Prozent im Vergleich zu 2004, bei Gasheizungen um zwölf bis 18 Prozent. Grund sei der Preisanstieg für Heizöl von rund 32 Prozent und für Gas von etwa 15 bis 20 Prozent. Zugleich ging nach Angaben des Mieterbundes aber der Verbrauch bei Öl- und Gasheizungen um fünf bis sieben Prozent zurück. Dabei schlugen das relativ milde Wetter sowie sparsameres Verhalten der Mieter, aber auch Reparaturen und Modernisierungen der Heizanlagen positiv zu Buche.

Wegen der hohen Heizkosten liegen die von den Mietern geforderten Nachzahlungen für 2005 oft im drei- bis vierstelligen Bereich. Nach Erkenntnissen des Mieterbundes ist allerdings jede zweite Abrechnung falsch. Deshalb müssten "alle Möglichkeiten genutzt werden", die Abrechnungen zu überprüfen, erklärte Verbandsdirektor Franz-Georg Rips. Dabei helfen sollen der erstmals veröffentlichte bundesweite Heizspiegel und ein darauf aufbauender "Heizenergiecheck" des Mieterbundes. Der Heizspiegel kann ab Mittwoch aus dem Internet unter www.mieterbund.de heruntergeladen werden, zugleich können Mieter dort auch ihre Heizkostenabrechnung dem "Check" unterziehen.

Vier Kategorien für Gebäude

Der auch als gedrucktes Exemplar verfügbare Heizspiegel soll es den Mietern zugleich erleichtern, den Energieverbrauch und die Heizkosten ihres Gebäudes unter die Lupe zu nehmen. Dabei werden die Gebäude gemäß ihres Verbrauchs in die vier Kategorien "optimal", "durchschnittlich", "erhöht" und "extrem hoch" eingeteilt. Wenn das Gebäude in eine der zwei letzteren Kategorien fällt, empfiehlt der Verband den Mietern, aktiv zu werden und sich mit ihren Vermietern in Verbindung zu setzen. Beim Mieterbund kann der Vermieter sich kostenlos ein Gutachten zum Heizenergieverbrauch in seinem Gebäude ausstellen lassen, das er seinem Vermieter vorlegen kann. Die Herausgabe des Heizspiegels wird vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Klimaschutzkampagne unterstützt. (tso/AFP)

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