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Wirtschaft: Heizkosten steigen um bis zu 27 Prozent

Die Deutschen verbrauchen zwar weniger Energie, müssen aber insgesamt trotzdem mehr bezahlen

Berlin - Trotz sinkenden Energieverbrauchs sind die Heizkosten deutscher Mieter im vergangenen Jahr stark gestiegen. Das geht aus dem vom Deutschen Mieterbund veröffentlichten Heizspiegel hervor. Demnach erhöhten sich die Kosten bei Ölheizungen um etwa 24 bis 27 Prozent, bei Gasheizungen um zwölf bis 18 Prozent. Zugleich ging nach Angaben des Mieterbundes aber der Verbrauch bei Öl- und Gasheizungen um fünf bis sieben Prozent zurück. Dabei schlugen das relativ milde Wetter sowie das sparsamere Verhalten der Mieter, aber auch Modernisierungen der Heizanlagen positiv zu Buche.

Wegen der hohen Heizkosten liegen die von den Mietern geforderten Nachzahlungen für 2005 oft im drei- bis vierstelligen Euro-Bereich. Nach Erkenntnissen des Mieterbundes ist allerdings jede zweite Abrechnung falsch. Deshalb müssten „alle Möglichkeiten genutzt werden“, die Abrechnungen zu überprüfen, erklärte Verbandsdirektor Franz-Georg Rips. Dabei helfen sollen der erstmals veröffentlichte bundesweite Heizspiegel des Mieterbundes. Dieser kann ab Mittwoch aus dem Internet unter www.mieterbund.de heruntergeladen werden, zugleich können Mieter dort auch ihre Heizkostenabrechnung einer Prüfung unterziehen.

In Berlin benötigen die Verbraucher tendenziell weniger Energie als in anderen Bundesländern. Dies liegt unter anderem an der hohen Zahl von Mietwohnungen, in denen der Energieverbrauch niedriger ist als in Einfamilienhäusern in ländlichen Regionen. So gibt der Berliner Gasversorger Gasag den durchschnittlichen Verbrauch mit 20 000 Kilowattstunden pro Jahr an, bundesweit rechnen Verbraucherschützer dagegen meist mit 30 000 Kilowattstunden. Ähnlich ist es bei Fernwärme.

Bei Öl hingegen liegt der Verbrauch in Berlin nach früheren Angaben leicht über dem Bundesdurchschnitt. Dies liegt offenbar daran, dass sich Ölheizungen in der Regel in älteren Gebäuden befinden. Genaue Zahlen für Berlin erhebt der Mieterbund allerdings nicht. „Seriös lässt sich das nicht schätzen“, sagte Verbandssprecher Ulrich Ropertz dem Tagesspiegel.

Bundesweit ist der Energieverbrauch stark abhängig von der Heizart (siehe Grafik). Daneben spielt aber auch der Zustand des Gebäudes eine Rolle. So unterteilt der Mieterbund vier Arten von Wohnungen: Solche mit optimalem, durchschnittlichem, erhöhtem oder extrem hohem Energieverbrauch. Für eine 100-Quadratmeter-Wohnung muss man im Durchschnitt Erdgaskosten von 830 bis 1200 Euro im Jahr einplanen. Bei einer gleich großen, aber schlecht isolierten Wohnung schlagen die Heizkosten dagegen mit mehr als 1600 Euro zu Buche. mit AFP

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