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Wirtschaft: Heizkosten steigen

Bürger zahlen mehr Geld für weniger Energie

Berlin - Obwohl der Energieverbrauch der Mieter im vergangenen Jahr um sechs Prozent zurückgegangen ist, ist Heizen in Deutschland erneut teurer geworden. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die der Deutsche Mieterbund (DMB) am Donnerstag in Berlin veröffentlichte.

Am stärksten leiden unter dem Preisanstieg Mieter, die ihre Wohnung mit Erdgas heizen. Sie bezahlten im vergangenen Jahr 12,5 Prozent mehr als 2005. „Von den höheren Heizkosten sind besonders viele Berliner betroffen, weil der Anteil der mit Erdgas beheizten Wohnungen hier mit 30 Prozent überdurchschnittlich hoch ist“, sagte Reiner Wild, stellvertretender Geschäftsführer des Berliner Mietervereins. Mieter von öl- oder fernbeheizten Wohnungen kamen mit einem Anstieg von 2,3 beziehungsweise 4,7 Prozent vergleichsweise besser weg. Der Ölpreis war allerdings bereits 2005 um 30 Prozent gestiegen. Der gesunkene Energieverbrauch ist nach Angaben des Mieterbunds auf den milden Winter zurückzuführen. Rainer Wild geht wegen der Rohstoffknappheit von steigenden Energiekosten aus. DMB und Mietervereine fordern daher ein umfassendes Gebäudesanierungsprogramm. „Die Kosten für diese Maßnahmen dürfen dabei nicht wie bisher auf den Mieter überwälzt werden“, sagte Wild.

Ganz ähnlich entwickelt sich die Lage auf dem Strommarkt. Trotz Konjunkturhoch ging der Stromverbrauch in Deutschland im ersten Halbjahr 2007 erstmals seit Jahren zurück, teilte der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) mit. Dieser Umschwung sei auf höhere Energieeffizienz von Elektrogeräten und wachsendes Bewusstsein der Verbraucher zurückzuführen. Auf der Stromrechnung macht sich der Rückgang aber nicht bemerkbar: Ein Drei-Personen-Musterhaushalt zahlte Mitte 2007 rund 60 Euro im Monat für Strom. Das waren im Bundesdurchschnitt sechs Prozent mehr als im Vorjahr. jpe

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