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Wirtschaft: Henkel kauft Deo-Marken in den USA

Konzern wird zur Nummer drei auf dem US-Markt – 420 Millionen Dollar können bar bezahlt werden

Düsseldorf - Der Düsseldorfer Konzern Henkel (Persil, Pritt, Schwarzkopf) baut seine Präsenz im nordamerikanischen Markt aus: Durch den Kauf mehrerer Deo-Marken aus dem Portfolio der Procter & Gamble-Tochter Gillette steigt das Unternehmen im US-Körperpflegemarkt zur Nummer drei auf.

Nordamerika habe in den vergangenen Jahren enorm an Bedeutung gewonnen, sagte Ulrich Lehner, der Vorsitzende der Henkel-Geschäftsführung am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz. Henkel erzielt dort mit 2,7 Milliarden Euro mittlerweile rund 23 Prozent seines Umsatzes von knapp zwölf Milliarden Euro. Aus Deutschland kamen 2005 noch etwa 18 Prozent. In den vergangenen beiden Jahren hatte Henkel in den USA unter anderem den Waschmittel- und Körperpflege-Hersteller Dial übernommen sowie die Kleb- und Dichtstoffspezialisten Orbseal und Sovereign.

Der jetzt geplante Zukauf, der noch von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden muss, kostet Henkel nach eigenen Angaben rund 420 Millionen Dollar (rund 352,7 Millionen Euro), die das Unternehmen aus Barmitteln zahlen kann. Die US-Kartellbehörden hatten Procter & Gamble im Zuge der Übernahme von Gillette zur Auflage gemacht, sich von Marken zu trennen. Die will Henkel nun übernehmen. Henkel-Chef Lehner erwartet, die Transaktion noch im ersten Quartal abschließen zu können. Verschiedene Analysten begrüßten den Zukauf in den USA als strategisch sinnvollen Schritt. „Henkel ist nun ein anerkannt starker internationaler Konsumgüterkonzern“, kommentierten die in New York ansässigen Analysten von Sanford C. Bernstein. Durch den Erwerb der Deo-Marken könne sich Henkel mehr vom langsam wachsenden deutschen und europäischen Kosmetikmarkt abkoppeln, meint Analystin Silke Stegemann von der Landesbank Rheinland-Pfalz.

Henkel-Chef Lehner bestätigte am Dienstag die Umsatz- und Ergebnisziele des Konzerns für das laufende Jahr. Danach soll der organische Umsatz – ohne Wechselkurseffekte und Zukäufe – zwischen drei und vier Prozent zulegen, das Ergebnis (Ebit) soll um etwa zehn Prozent steigen. Die Umsatzrendite soll bis 2008 auf zwölf Prozent erhöht werden. So will Henkel sich den Margen von Konkurrenten wie Procter & Gamble (19,3 Prozent) und L’Oréal (15,9 Prozent) annähern. Derzeit liegt sie bei 9,7 Prozent.tel (HB)

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