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Die deutsche Wirtschaft wächst weiter, allerdings auf niedrigem Niveau.

© dapd

Herbstgutachten: Forscher warnen vor Rezession in Deutschland

Gerät auch Deutschland in den Abwärtsstrudel der Euro-Krise? Führende Wirtschaftsforscher haben ihre Wachstumsprognose für das nächste Jahr halbiert. Doch es könnte noch weiter abwärts gehen.

Die deutsche Wirtschaft wird im laufenden Jahr nach Einschätzung der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute um 0,8 Prozent wachsen. 2013 werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,0 Prozent zulegen, erklärten die Ökonomen in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Herbstgutachten. Die Arbeitslosigkeit dürfte in beiden Jahren etwa gleich bleiben - die Arbeitslosenquote stagniere bei 6,8 Prozent.

Die Institute senkten damit ihre Prognose für 2012 und 2013. In ihrem Frühjahrsgutachten von April hatten sie noch mit einem Wachstum um 0,9 Prozent in diesem Jahr gerechnet. Für 2013 waren sie sogar von einem Plus von 2,0 Prozent ausgegangen.

Selbst ihre nun gedämpfteren Vorhersagen für die deutsche Wirtschaft knüpften die Wirtschaftsforscher an die Bedingung, dass sich die Lage im Euroraum stabilisiert und dadurch die Zuversicht der Investoren zurückkommt. Diese Entwicklung sei aber „keineswegs gesichert“, erklärten sie. Sollte sich die Eurokrise weiter zuspitzen, würde auch die deutsche Wirtschaft getroffen. „Über den gesamten Prognosezeitraum gesehen überwiegen die Abwärtsrisiken, und die Gefahr ist groß, dass auch Deutschland in eine Rezession gerät“, warnten die Ökonomen.

Die Ankündigung der Europäischen Zentralbank, massiv Staatsanleihen von Krisenländern zu kaufen, bewerten die Institute kritisch. „Damit steigt die Inflationsgefahr“, heißt es im Gutachten. Auch werde eine stark restriktive Finanzpolitik die Nachfrage in den USA im kommenden Jahr dämpfen. In China dagegen sehen die Experten ein Anziehen der Konjunktur. (AFP/dapd)

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