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Wirtschaft: HEW: Start im Osten

Der Verwaltungsrat der Treuhandnachfolgerin BvS wird am heutigen Mittwoch dem Verkauf der ostdeutschen Braunkohlekonzerne Veag und Laubag an die Hamburgische Electricitätswerke AG (HEW) voraussichtlich zustimmen. Das wird in einer Beschlussvorlage empfohlen, die dem Handelsblatt vorliegt.

Der Verwaltungsrat der Treuhandnachfolgerin BvS wird am heutigen Mittwoch dem Verkauf der ostdeutschen Braunkohlekonzerne Veag und Laubag an die Hamburgische Electricitätswerke AG (HEW) voraussichtlich zustimmen. Das wird in einer Beschlussvorlage empfohlen, die dem Handelsblatt vorliegt. Nachdem der Streit zwischen HEW und dem US-Konzern Mirant um die Berliner Bewag beendet ist und auch Mirant über die Bewag an Veag und Laubag beteiligt sein wird, dürften auch die ostdeutschen Länder zufrieden sein. Das Bundeskartellamt hat bereits erklärt, aus seiner Sicht stehe dem Verkauf von Laubag und Veag an HEW "nichts mehr im Wege". Die Zustimmung der BvS ist erforderlich, weil der Verkauf von gut 80 Prozent der Eon- und RWE-Anteile an Veag und Laubag an HEW den Privatisierungsvertrag aus dem Jahr 1994 ändert. Auch nach Auffassung der BvS erfüllt HEW alle Forderungen des Bundes. Ihr erscheine das von HEW bis 2008 skizzierte "Absatzszenario für mindestens 50 Terawattstunden Braunkohle-Strom (...) unter Berücksichtigung der Unsicherheiten eines sich (...) wandelnden liberalisierten Energiemarktes plausibel". Die finanzielle Bonität der Hamburger bewertet sie bei Reserven von 5,9 Milliarden Mark und Kreditlinien über 6,4 Milliarden Mark "als noch ausreichend". Eine finanziell wichtige Frage ist allerdings offen: Wie geht es mit der Mitteldeutschen Braunkohle AG (Mibrag) weiter? Nach Willen der BvS und der ostdeutschen Länder soll die HEW der Mibrag Absatzgarantien für ihre Braunkohle geben. HEW knüpft daran offenbar Geld-Forderungen. Auch drohen die Hamburger, ihre Absatzgarantie für Veag-Strom zurückzunehmen. Lars Josefsson, Vorstandschef des schwedischen HEW-Haupteigentümers Vattenfall sagte gegenüber dem Handelsblatt, die Probleme seien "nicht so schwerwiegend". Chancen für eine Einbeziehung der Mibrag in den nordostdeutschen Konzern, den HEW, Bewag, Laubag und Veag bis Mitte 2003 bauen wollen, sehe er jedoch nur langfristig. In ihrer Beschlussvorlage stellt die BvS fest: "De facto versucht HEW, vertragliche Verpflichtungen wie die Einhaltung der Investitionsgarantie und die Kaufpreisregelungen bei Veag als auch bei Laubag, nachzuverhandeln."

mhm

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