zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Hilfen für Mittelständler bei der Selbstvermarktung im Netz

BERLIN .Das Interesse mittelständischer Unternehmen an einer eigenen Homepage im Internet ist offenbar groß: Als das Bundeswirtschaftsministerium im vergangenen Jahr ein Modellprojekt ausschrieb, um kleinen und mittleren Unternehmen den Weg ins Netz zu erleichtern und den Internetauftritt finanziell zu unterstützen, konnte die Regierung sich vor Anfragen kaum retten.

BERLIN .Das Interesse mittelständischer Unternehmen an einer eigenen Homepage im Internet ist offenbar groß: Als das Bundeswirtschaftsministerium im vergangenen Jahr ein Modellprojekt ausschrieb, um kleinen und mittleren Unternehmen den Weg ins Netz zu erleichtern und den Internetauftritt finanziell zu unterstützen, konnte die Regierung sich vor Anfragen kaum retten.Tausende Unternehmen meldeten sich, innerhalb weniger Wochen waren 4,6 Mill.DM Förderung aufgebraucht.Eine Neuauflage dieser direkten Finanzierung von Internet-Auftritten ist vorerst nicht in Sicht.Derzeit gibt es nach Auskunft des Wirtschaftsministeriums keine Programme, mit denen die Bundesregierung den Internet-Zugang mittelständischer Unternehmen fördert.Dennoch gibt es nach wie vor einige Möglichkeiten, beim Auftritt im Netz finanzielle und technische Hilfe zu bekommen.Zwei Programme werden zumindest mittelbar auch durch die Bundesregierung gefördert.

Internet-Kurse und einen kostengünstigen Auftritt im Netz für Existenzgründer und Mittelständler bietet die Berliner Internet-Akademie an.Kleine und mittlere Unternehmen können bei dem gemeinnützigen Förderprojekt per Computer-Fernkurs lernen, eigene Web-Seiten (Homepages) zu erstellen.Ziel ist es, eine interaktive Firmenpräsenz im Internet zu erstellen.Auch soll den Firmen Hilfe bei der Selbstvermarktung im Netz angeboten werden.Die Teilnahme ist kostenlos.

Voraussetzung ist, daß die teilnehmenden Unternehmen einen Computer mit Internetzugang am Arbeitsplatz bereitstellen und sich die Mitarbeiter während ihrer Arbeitszeit qualifizieren.Gefördert wird die Akademie durch das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung und die Europäische Union bis Mitte 1999.Die Internet-Akademie bietet den Teilnehmern der Kurse insgesamt 2000 kostengünstige Web-Server mit eigenem Domain-Namen an.Lediglich für die Verwaltung werden monatlich 17,25 DM berechnet.

Dieses Angebot haben nach Angaben des Projektträgers, der Berliner Unternehmensberatung HRP, bundesweit inzwischen rund 3800 Unternehmen genutzt.Zwei Drittel davon waren Dienstleistungsunternehmen, ein Viertel Handelsfirmen.Die meisten teilnehmenden Firmen sind kleinere Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern.Neue Bewerbungen sind noch möglich.

Hilfestellung beim Auftritt im Netz vermitteln auch die seit Mai dieses Jahres von der Bundesregierung geförderten regionalen "Kompetenzzentren".Das Bundeswirtschaftsministerium hat rund 20 Betreuungs- und Informationsstellen eingerichtet, die kleinen und mittleren Unternehmen helfen sollen, in den elektronischen Geschäftsverkehrs (E-Commerce) einzusteigen.

In Berlin trägt der Verein Technologie-Vermittlungs-Agentur (TVA) das "Kompetenzzentrum eCOMM Berlin-Brandenburg".Im Vordergrund stehen hier allerdings weniger die finanzielle Förderung von Internet-Auftritten, obwohl es nach Auskunft der TVA in Einzelfällen Zuschüsse zu den Kosten für die Präsenz im Netz geben kann.In erster Linie sollen aber Mitarbeiter kleiner und mittlerer Unternehmen geschult und beraten werden, wie sie die Möglichkeiten des elektronischen Geschäftsverkehrs für sich nutzen können.

Firmen können sich kostenlos informieren, welche technischen Voraussetzungen sie für die elektronische Anbahnung und Abwicklung von Geschäften mitbringen müssen, wie die Umstellung finanziert werden kann und wie ein Auftritt im Internet effektiv gestaltet werden kann.

Mit besonderer Aufmerksamkeit will die Berliner Industrie- und Handelskammer das Geschehen in der Multimedia-Szene der Stadt künftig begleiten.Laut IHK-Sprecher Egbert Steinke wurde ein eigener Arbeitsbereich Informationstechnik und Medienwirtschaft eingerichtet, der dem dynamischen Wachstum der Branche in Berlin Rechnung tragen soll.Auf regelmäßig angebotenen Internet-Seminaren, die Antworten auf die FAQs, die "frequently asked questions" zum Internet geben, erhalten interessierte Unternehmen Basisinformationen für den Internetauftritt.

Bundesweit beteiligen sich die Kammern an der Initiative des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) "mediamit", die kleinen und mittelständischen Unternehmen den Sprung in die Netz-Welt erleichtern soll.Auf Eintagesveranstaltungen, die bundesweit stattfinden, können Unternehmer anhand konkreter Anwedungsbeispiele testen, wie sie die neuen Medien für ihren Betrieb vorteilhaft nutzen können.Namhafte Konzerne wie die Deutsche Telekom, Intel, Microsoft und Siemens-Nixdorf unterstützen "mediamit".

Eine wichtige Komponente der DIHT-Initiative ist die Homepage im Internet.Unter der Adresse www.mediamit.de findet sich eine Vielzahl von Verweisen zu wichtigen Informationen, Förderangeboten auf Bundes- und EU-Ebene sowie möglichen Kooperationspartnern.Eine der Adressen ist die "Förderdatenbank" des Bundesministeriums für Wirtschaft.Sie ist im Netz unter www.bmwi.de zu erreichen.Hier befinden sich weitere Querverweise, so zu internationalen Förderprogrammen der EU.

Unter den zahlreichen Web-Designern der Stadt, die Unternehmen ihre Dienste beim Auftritt im Internet anbieten, hat sich inzwischen ein junges Unternehmen aus der Gründerszene einen Namen gemacht: Cyberline .Die Firma mit Sitz im Dienstleistungs- und Gewerbezentrum Berlin-Weißensee versteht sich als Electronic Marketing Agentur, die Newcomer im Netz berät und begleitet.Prominentester Kunde ist die Schultheiß-Brauerei.Das Leistungsspektrum reicht von der Text- und Grafikgestaltung bis zur digitalen Umsetzung individueller Kundenwünsche.Bei Bedarf analysiert Cyberline darüber hinaus die Zielgruppe, die mit der Webside angesprochen werden soll, oder gestaltet eine völlig neue Corporate Identity für den Mittelständler.

Einen kostenlosen Auftritt im Internet für ein halbes Jahr bietet die Berliner Agentur " Im-Netz " an - allerdings entscheidet das Los, welches Unternehmen an dem Förderprogramm teilnehmen darf.Jeden Monat werden zehn Unternehmen gefördert und bekommen neben einem Einführungsseminar Hilfe bei der erfolgreichen Präsentation im Netz.

Die Agentur bietet bis Dezember 1998 unter der Schirmherrschaft von Wirtschaftssenator Elmar Pieroth insgesamt 60 Firmen einen Einstieg ins Netz samt Einführung und Betreuung.Der nächste Bewerbungstermin für das vom Tagesspiegel unterstützte Programm ist der 1.September.

Informationen zur Internet-Akademie: akademie.de, Dircksenstraße 47, 10178 Berlin, Tel.280000-0.Nähere Informationen zum Programm und den Teilnahmebedingungen finden sich auch auf der Website von www.akademie.de .

Kompetenzzentrum eCOMM Berlin-Brandenburg, c/o TVA Berlin, Roland Külpmann, Wattstraße 11-13, 13355 Berlin, Tel.463 02 414, Fax 463 02 444.Ansprechpartner in Brandenburg: T.IN.A.Brandenburg GmbH, Herr Körber, Schlaatzweg 1, 14437 Potsdam, Tel.0331 / 2778 260, Fax 0331 / 2778 100.

Bewerbungsformulare für die nächste Runde des "Im-Netz"-Förderprogramms können unter der Telefonnummer 451 1000 oder schriftlich (Barfusstraße 7, 13349 Berlin) angefordert werden.Nähere Informationen auf der Website von www.im-netz.de .

Internet-Seminare der Industrie- und Handelskammer Berlin, Ansprechpartnerin Frau Meissl, Tel.856 896 11 und www.berlin.ihk.de

Die Initiative des Deutschen Industrie- und Handelstages "mediamit" ist im Netz unter www.mediamit.de zu finden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false