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Hintergrund: Devisen - der größte Finanzmarkt der Welt

Für die meisten ist es einfach interessantes Geld aus fernen Ländern, für einige aber ein ungeheures Geschäft. In den Devisenmärkten werden täglichen Billionen von Dollar umgesetzt. Viele Anleger verdienen dabei gutes Geld.

Für die meisten ist es einfach interessantes Geld aus fernen Ländern, für einige aber ein ungeheures Geschäft. In den Devisenmärkten werden täglichen Billionen von Dollar umgesetzt. Viele Anleger verdienen dabei gutes Geld.

Der Devisenmarkt ist mit einem Tagesumsatz von rund zwei Billionen Dollar der größte Finanzmarkt der Welt. Gehandelt werden internationale Währungen gegeneinander. Der Markt gilt als der liquideste und effizienteste Markt der Welt. Während Aktienbörsen immer noch einen nationalen Charakter besitzen, ist der Devisenmarkt ein wirklich international. Es gibt keinen Börsenschluss und keine Eröffnung.

Der Handel findet vor allem zwischen den Banken statt. Die wichtigsten Handelsplätze sind Tokio, London und New York. Wobei der Handel in London eine herausgehobene Rolle hat, da er sich zeitlich mit dem Handel in Tokio und New York überschneidet. Der Devisenmarkt gilt auch als sehr transparent, da die wichtigsten Informationen wie Konjunkturdaten allen Marktteilnehmern in der Regel gleichzeitig zur Verfügung stehen. Insiderhandel ist hier kaum möglich.

Steuerungsoption für Zentralbanken

Die wichtigsten Akteure am Devisenmarkt lassen sich in drei Gruppen unterteilen. So gibt es Unternehmen die im Außenhandel tätig sind und ihre Exporteinnahmen wieder in die heimische Währung umtauschen, oder ihre Geschäfte gegen Wechselkursschwankungen absichern. Mittlerweile sind jedoch Anleger, die ausschließlich mit spekulativen Geschäften Renditeziele erreichen wollen zur wichtigsten Gruppe an den Devisenmärkten geworden. Da eine Veränderung der Wechselkurse unerwünschte gesamtwirtschaftliche Folgen haben kann, intervenieren gelegentlich auch Notenbanken an den Devisenmärkten. Vor allem die japanische Notenbank hatte vor einigen Jahren japanische Yen gegen Dollar verkauft, um eine Aufwertung des japanischen Yen zu verhindern. Die EZB intervenierte im Jahr 2001, um eine weitere Abschwächung des Euro zu verhindern. Der Eurokurs war damals bis auf 0,82 Dollar gefallen.

Zahlreiche Faktoren bestimmen den Markt

Beeinflusst wird der Devisenmarkt von einer ganzen Reihe von Faktoren. So wird beispielsweise die jüngste Schwäche des US-Dollar durch eine unterschiedliche Zinsentwicklung erklärt. Während in den USA unveränderte Leitzinsen erwartet werden, prognostizieren Volkswirte für alle anderen wichtigen Regionen steigende Zinsen. Höhere Zinsen machen eine Währung für Anleger attraktiver. Aber auch eine unterschiedliche Inflationsentwicklung, politische Ereignisse, das Wirtschaftswachstum und Entwicklungen an den Anleihenmärkten können den Devisenmarkt beeinflussen. Viele Kursbewegungen lassen sich aber nicht durch solche fundamentalen Faktoren erklären. So handeln gerade am Devisenmarkt viele Händler mit Hilfe der so genannten Charttechnik. Das heißt, sie versuchen aus vergangenen Kursverläufen Rückschlüsse auf künftige Entwicklungen zu ziehen.

Das höchste Handelsvolumen weist laut Angaben der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mit 28 Prozent der Transaktionen das Paar Euro und Dollar auf. Einige Ökonomen bezeichnen daher den Wechselkurs des Euro zum Dollar als wichtigsten Preis der Welt. Es folgt der Handel des Dollar zum japanischen Yen mit rund 17 Prozent und das Handelsvolumen des Britischen Pfund zum US-Dollar mit rund 14 Prozent. (mit dpa)

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