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Historische Wendung: Unter drei Millionen Arbeitslose

Historische Wende auf dem Arbeitsmarkt: Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) erwartet in den kommenden Quartalen kräftig sinkende Arbeitslosenzahlen in Deutschland.

Düsseldorf - Historische Wende auf dem Arbeitsmarkt: Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) erwartet in den kommenden Quartalen kräftig sinkende Arbeitslosenzahlen in Deutschland. Nächstes Jahr werden im Jahresschnitt nur noch 2,952 Millionen Menschen ohne Arbeit sein, heißt es in der neuen Konjunkturprognose der Kieler Wirtschaftsforscher. Das wäre der tiefste Stand seit 1991.

Tatsächlich sinkt die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit bereits seit dem Frühjahr 2009 von Quartal zu Quartal. Bis Ende 2011 dürfte sie den IfW-Prognosen zufolge innerhalb von nur zehn Quartalen um 600 000 sinken. „Und unsere Modelle signalisieren, dass der Rückgang sogar noch größer ausfallen könnte“, sagte der Kieler Ökonom Carsten-Patrick Meier dem „Handelsblatt“. Die Trendwende sei vollzogen.

Die Entwicklung soll sowohl im historischen als auch im internationalen Vergleich einmalig sein. Verantwortlich dafür sei „eine Kombination aus ausgeprägter Lohnzurückhaltung in den Jahren vor Ausbruch der Krise, stärkerer Flexibilisierung der tariflichen Arbeitszeit, Fachkräftemangel und günstigen Kurzarbeiterregelungen“, so das IfW. Das stärkere Wirtschaftswachstum spielt ebenfalls eine Rolle. Die Kieler Volkswirte rechnen jetzt für 2010 mit einem Anstieg um 2,1 statt der bislang geschätzten 1,2 Prozent.

Weniger Arbeitslose entlasten auch die Staatsfinanzen Die Arbeitsagentur benötigt nach Berechnungen des IfW daher dieses Jahr statt der geplanten 12,8 Milliarden nur 8,5 Milliarden Euro vom Bund. 2011 werde sich das BA-Defizit auf sieben Milliarden Euro belaufen. Die Defizitquote sinke um 0,4 Punkte auf vier Prozent. HB

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