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Wirtschaft: Hochtechnologie: Bessere Aussichten in den USA

Der US-Softwarekonzern Microsoft erwartet nach eigenen Angaben im vierten Quartal hohe Investmentverluste, rechnet aber mit einem Umsatz über den bisherigen Prognosen. Auch der Handy-Produzent Motorola und der US-Internetkonzern Yahoo sehen eine langsame Verbesserung ihrer Geschäftslage.

Der US-Softwarekonzern Microsoft erwartet nach eigenen Angaben im vierten Quartal hohe Investmentverluste, rechnet aber mit einem Umsatz über den bisherigen Prognosen. Auch der Handy-Produzent Motorola und der US-Internetkonzern Yahoo sehen eine langsame Verbesserung ihrer Geschäftslage. In den vergangenen Monaten hatten eher Gewinnwarnungen für Aufsehen gesorgt. Die Börsen honorierten die Nachrichten mit Kursaufschlägen bei allen drei Werten.

Microsoft kündigte am Mittwoch nach US-Börsenschluss an, im Schlussquartal Investmentverluste von 2,6 Milliarden Dollar zu verbuchen. Beim Umsatz rechne das Unternehmen nun mit 6,5 bis 6,6 Milliarden Dollar. Bisher war Microsoft von Umsätzen zwischen 6,3 und 6,5 Milliarden Dollar für das am 30. Juni endende Quartal ausgegangen. Der weltgrößte Softwarehersteller teilte außerdem mit, das operative Ergebnis werde im Rahmen der Analystenschätzungen ausfallen. Im Schnitt erwarten Experten derzeit einen Quartalsgewinn von 42 Cents je Aktie.

"Der Umsatz im Kerngeschäft fiel kräftig aus im Quartal trotz der wirtschaftlichen Abkühlung," sagte Microsoft-Finanzchef John Connors einer Pressemitteilung zufolge. Zu den Investmentverlusten hieß es lediglich, diese stammten aus Kabel- und Telekominvestments. Für die Zukunft äußerte sich Microsoft optimistisch, wobei Finanzchef Connors insbesondere auf die Updates der Windows- und der Office-Software des Konzerns hinwies - "Office XP", "Windows XP" und "Xbox". Zuvor hatte der Softwarekonzern mitgeteilt, er wolle die Lizenzierungsbedingungen seines Betriebssystems Windows für die PC-Hersteller ändern und ihnen künftig erlauben, Abänderungen an der Software vorzunehmen. So solle der Microsoft-Internet-Browser entfernt und durch ein Konkurrenzprodukt ersetzt werden können. Der Schritt sei die Antwort auf ein Urteil eines US-Berufungsgerichts vom Juni (siehe auch Interaktiv, Seite 30).

Motorola optimistisch

Der weltweit zweitgrößte Handyproduzent Motorola hat im zweiten Quartal einen Nettoverlust von insgesamt 759 Millionen Dollar verbuchen müssen, verglichen mit einem Nettogewinn von 204 Millionen Dollar im zweiten Quartal 2000. Das teilte Motorola am Mittwoch nach US-Börsenschluss mit. Damit verzeichnete Motorola schon das zweite Quartal in Folge Verluste. "Der Rückgang bei den Aufträgen für Kommunikationsausrüstung ist schlimmer als viele in der Branche zuerst gedacht hatten", sagte Motorola-Chef Christopher Galvin. Auch Europa sei zunehmend betroffen. Bereits im April hatte Motorola davor gewarnt, dass das Ergebnis im zweiten Quartal noch schlechter ausfallen werde als im Auftaktquartal 2001. Beim Umsatz verzeichnete das Unternehmen nach eigenen Angaben im zweiten Quartal einen Rückgang von 19 Prozent auf 7,5 (Vorjahr 9,3) Milliarden Dollar. Motorola-Chef Galvin äußerte sich dennoch positiv. Die Lagerbestände seien gesunken. Die Gesamtschulden lägen niedriger. Und das Mobiltelefongeschäft erhole sich langsam wieder. Zudem werde die Halbleiterbranche im kommenden Jahr wahrscheinlich wieder zweistellige Wachstumsraten aufweisen.

Mini-Gewinn bei Yahoo

Der US-Internetkonzern Yahoo hat im zweiten Quartal 2001nach vorläufigen Zahlen einen geringen Gewinn von elf Cents je Aktie erwirtschaftet. Das Unternehmen übertraf damit die Schätzungen der Analysten. Yahoo hatte zuletzt stark unter dem Rückgang der Online-Werbeausgaben gelitten. Der Umsatz sei im zweiten Quartal auf 182,2 Millionen Dollar zurückgegangen nach 273 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum, hieß es weiter. Analysten hatten zuletzt im Schnitt Erlöse von 175,1 Millionen Dollar prognostiziert.

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