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Wirtschaft: Hormonfleisch: Die WTO erlaubt Strafzoll gegen EU

GENF (AP). Die Vereinigten Staaten und Kanada haben im Streit um hormonbehandeltes Rindfleisch am Montag die endgültige Erlaubnis erhalten, Strafzölle gegen die Europäische Union zu verhängen.

GENF (AP). Die Vereinigten Staaten und Kanada haben im Streit um hormonbehandeltes Rindfleisch am Montag die endgültige Erlaubnis erhalten, Strafzölle gegen die Europäische Union zu verhängen. Wie die Welthandelsorganisation (WTO) am Montag in Genf mitteilte, sollen die Sanktionen im Wert von 124 Mill. Dollar (rund 233 Mill. DM) am Donnerstag in Kraft treten.Der 100prozentige Preisaufschlag trifft vor allem französische, deutsche, italienische und dänische Exporte. Deutschland muß die Hauptlast der Strafzölle tragen. Die Bundesregierung schätzt die Belastung auf rund 57 Mill. DM pro Jahr. Die Zölle sollen Einnahmen ausgleichen, die Nordamerika in Folge des verhängten Importverbots für Rindfleisch verlorengingen. Die Europäische Union hatte das Embargo aufgrund gesundheitlicher Bedenken verhängt.Die Liste der Waren, die jetzt kaum noch auf dem nordamerikanischen Markt konkurrieren können, konzentriert sich besonders auf Produkte aus Schweinefleisch. Betroffen sind aber auch französischer Senf, Trüffel, Fruchtsäfte und Roquefortkäse. Produkte aus dem Vereinigten Königreich wurden ausgeschlossen, da die britische Regierung als einzige die US-Haltung vertritt, daß von dem Rindfleisch keine Gesundheitsgefahr ausgeht.Die EU-Kommission hat die Einfuhr des Fleisches verboten, weil sie gesundheitliche Schäden für Verbraucher befürchtet. Die Hormone sind in der EU seit mehr als zehn Jahren verboten; in den Vereinigten Staaten werden sie jedoch von den meisten Züchtern verwendet. Erst Ende November auf der WTO-Ministerkonferenz im amerikanischen Seattle wird mit einer Klärung des Streits gerechnet.

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