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Hotelbranche: Die niedrigere Steuer und der Mehrwert

Die gesenkte Mehrwertsteuer für die Hotelbranche scheint wieder infrage zu stehen. Ein Berliner Hotelier kämpft um die Ermäßigung.

Berlin - Es gibt Stimmen in der Bundesregierung, die machen dem Berliner Hotelier Michael Zehden Sorgen. Denn die gesenkte Mehrwertsteuer für seine Branche scheint wieder infrage zu stehen. Deswegen hat Zehden Briefe an alle Bundestagsabgeordneten geschrieben. In denen erklärt er, wohin das Geld geflossen ist, das er durch das Gesetz gespart hat.

So hat Zehden eine Million Euro in die Renovierung seiner Gebäude gesteckt. Er zeigt Fotos, eine Art Vorher-Nachher- Show seiner Hotels: Lobby früher, Lobby heute. „Modern und schick“, sagt Zehden dazu. Kostenfaktor: 420 000 Euro. Insgesamt besitzt er elf Hotels, vier davon in Berlin, zusammen machen sie einen Jahresumsatz von 65 Millionen Euro. Einige davon hat er jetzt saniert, er ließ Kinderecken einrichten und Pools bauen. Das Geld dafür hätte er wohl auch so irgendwann investiert. „Aber nicht so schnell“, sagt er.

Denn in der Annahme, künftig weniger Steuern zu zahlen, hat er Kredite in Höhe von neun Millionen Euro aufgenommen; manche davon haben eine Laufzeit von 15 Jahren. Sollte der Mehrwertsteuersatz plötzlich wieder auf 19 Prozent steigen, befürchtet Zehden wirtschaftliche Schwierigkeiten. Vielleicht werde er dann die Kredite nicht mehr bedienen können, schreibt er in seinem Brief und warnt die Bundesregierung vor einem Hin und Her. Er könne damit leben, wenn das Gesetz zeitlich begrenzt würde, ähnlich wie die Abwrackprämie – dann aber so lange, dass er planen könne. „Das ist ein Bundesgesetz, darauf muss man sich doch verlassen können.“ hoe

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