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Wirtschaft: HP verdient mehr Geld

US-Computerkonzern profitiert von Sanierung

Portland - Als Mark Hurd vor knapp anderthalb Jahren die Hightech-Diva Carly Fiorina an der Spitze von HewlettPackard ablöste, galt er als graue Maus. Ein Showman ist er immer noch nicht, aber die Ergebnisse der von ihm eingeleiteten Umstrukturierung des weltweit zweitgrößten Computerkonzerns nach IBM sprechen für sich. Im abgelaufenen Quartal machte HP höheren Umsatz, verdiente mehr Geld und gewann Marktanteile; der Konzern setzte sich damit deutlich von seinem stärksten Konkurrenten Dell ab. Im nachbörslichen Handel kletterte der HP-Kurs auf den höchsten Stand seit dem Platzen der Hightech-Blase 2001. Die Ankündigung, dass HP sechs Milliarden Dollar zusätzlich für den Rückkauf eigener Aktien zahlen will, heizte die Hausse weiter an.

Der Sanierungsplan von Hurd sieht insgesamt den Abbau von 15 300 Stellen und Kostensenkungen von knapp zwei Milliarden Dollar pro Jahr vor. Bis Ende des abgelaufenen Quartals, so sagte Finanzchef Bob Wayman, wurden über 10 000 Personen entlassen, bis Oktober soll der Personalabbau abgeschlossen werden. Nach der Konzentration auf Kostensenkung und Ausweitung der operativen Margen hat der Konzernchef als nächstes höheres Wachstum im Visier. „Wir sind noch nicht am Ziel, wir haben noch einen langen Weg vor uns.“

Für das dritte Quartal des Geschäftsjahres meldet der Konzern einen Reingewinn von 1,4 Milliarden Dollar oder 48 Cent pro Aktie. Der Nettogewinn von nur 73 Millionen Dollar im Vorjahresquartal wurde durch eine einmalige Steuerzahlung auf Auslandsgewinne in Höhe von 14,5 Milliarden Dollar verzerrt, die nun in den USA versteuert wurden. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent auf 21,9 Milliarden Dollar.

Stärkste Ertragssäule war das traditionell hochprofitable Geschäft mit Druckern und Druckerzubehör. Die Umsätze im Bereich Personal Systems wuchsen um acht Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar. Die Entwicklung bei HP steht in krassem Gegensatz zur Schwäche beim jahrelang übermächtigen Konkurrenten Dell, der mit langsamerem Wachstum, Qualitätsproblemen und sinkenden Margen kämpft. Nach scharfen Kostensenkungen ist HP mittlerweile auch bei Billigcomputern wettbewerbsfähig.je/HB

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